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wahr Und AOR war dann eben für mich schnell so ziemlich alles, was ich an Musik nicht mochte: Die personifizierte Harmlosigkeit unter dem Deckmantel einer vorgegebenen Rock-Attitude, die wirklich niemanden bei seinen täglichen Verrichtungen stören möchte. Eine Art Instant-Authentizität, die sich selbst sehr ernst nahm und das alte männliche Rock-Ding pflegte, nur eben bekömmlich durchgekocht und handwerklich perfekt aufbereitet. […] Heutzutage blicke ich auf die schlimmsten Verbrechen des AOR (Journey, Foreigner, u.a.) mit einer gewissen Amüsiertheit zurück, wie damals eigentlich auch schon. Es sind die Fallhöhen, die mich so erheitern: Ich kann AOR nicht ernst nehmen, gerade weil sich diese Musik in ihrer ganzen Harmlosigkeit so ernst genommen hat. Sie gibt große Gefühle vor und will doch niemanden wirklich aufrütteln. Wenn sie lauter wird, wird sie durch unzählige Tonspuren doch nur zum Referenzsound für HiFi-Magazine poliert.
In dieser Beschreibung finde ich meine Eindrücke sehr gut gespiegelt. Besser, als es mir mit dem, @sokrates, tatsächlich ungelenken Befund der „Humorlosigkeit“ gelungen ist, arbeitet @wahr das Phaenomen der ulkigen Fallhoehe heraus.
Den „Feind“ habe ich im AOR allerdings schon damals nicht gesehen. Für mich war das eher der Inbegriff von „egal“, wobei das Zeug natürlich im Radio nerven konnte und bei mir dazu führte, dass ich damals im Auto immer weniger Radio zu hören begann und nie ohne ein paar gute Tapes unterwegs war. Das ist aber wohl eine Sache verschiedener Temperamente.
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