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bullschuetzDie fast schon realsatirische Treuherzigkeit im Umgang mit truebsten Klischees bei den Balladen, die streberhaft domestizierte Wucht bei den „harten“ Nummern, die ganze hueftsteife Unsexyness und schrankwandartige Spiessigkeit des Genres schreckt mich seit Jahrzehnten zuverlässig ab, einzig die beflissene Humorlosigkeit, die ich da oft wahrnehme, finde ich ulkig und insofern unterhaltsam. Diese Musik hat so vieles, was mich immer schon genervt und gelangweilt hat, und so nichts von all dem, was mich elektrisiert, zum Tanzen bringt, bei den Eiern packt oder auch intellektuell anregt, dass ich fast geneigt bin, zu sagen: Ich hatte schon immer den besseren Geschmack. Ich bitte um Entschuldigung, wenn ich arrogant klinge. Aber da ich mindestens die Hälfte von dem Zeug, was auf der eingangs geposteten Liste steht, im Laufe meines Lebens mehr oder weniger zwangsweise mehr oder weniger intensiv hier oder dort hören musste, habe ich da mittlerweile eine recht zementierte Meinung: Dieses Genre verdient aus meiner Sicht keine nachträgliche Rehabilitierung.
@bullschuetz: Niemand will hier nachträglich rehabilitieren. Das ist eine der zahlreichen falschen Annahmen in Deinem Post. Was nicht ganz klar zu sein scheint: Es gibt überhaupts nichts zu rehabilitieren.
Ich lese in Deinem Post weniger Arroganz als Ignoranz – aus unbekannten Gründen kannst Du diese Musik nicht so wahrnehmen wie die meisten anderen.
Der Punkt ist dabei ja immer: Liegt die zugeschriebene Eigenschaft (die gefetteten Stellen) im Objekt oder entsteht sie durch die Brille des Beobachters? Gerade die ersten Zeilen deuten daraufhin, dass es die Interpretation des Beobachters ist, bzw. seine fragwürdigen Annahmen und Erwartungen – warum zum Beispiel sollte AOR Humor haben? Den gibt es in anderen Subgenres bestimmt, aber hier bist Du damit falsch. Auch Deine Klischees hast Du für Dich allein – vielleicht nehmen andere als typisch wahr? Jedes Gericht braucht Zutaten, du würdest doch einen Kuchen nicht salzen? Etc. pp. Dass das dann zu Missfallen führt, kann nicht wundern. Du brauchst was anderes.
Ob daraus ein besserer Geschmack schlussfolgert? Eine gewagte These, die nur dann stimmt, wenn man sich auf Deine Annahmen einlässt. Dein Ego schmeichelt Dir das ein, damit Du im psychischen Gleichgewicht bleibst, aber sonst . . . puh.
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„Weniger, aber besser.“ D. Rams