Startseite › Foren › Das Radio-Forum › Roots. Mit Wolfgang Doebeling › 17.03.2019 › Antwort auf: 17.03.2019
Die Perspektive des Rückblicks verzerrt. Und DNA-Analysen sind wenig hilfreich, wenn sie nur zum Nachweis irgendeiner Gemeinsamkeit in grauer Vorzeit herangezogen werden, anstatt sie zu nutzen, Spezifika zu verstehen und zu benennen. Je differenzierter der Sprachgebrauch, desto tiefer das Verständnis. Und Begriffe wie „Hard Rock“ oder „Heavy Metal“ erfüllten durchaus ihren Zweck, als besagte Stilrichtungen aufkamen und in ihrer Andersartigkeit erfasst werden wollten. Dass sich heute, im Wissen um die seitherige, eher unrühmliche Entwicklung so manche Band weigert, darunter subsumiert zu werden, mag verständlich sein, ist aber doch bloß Augenwischerei. Und wenn man sich schon ziert, genauere Stilbezeichnungen für die eigene Musik zu akzeptieren, bleibt ja immer noch der Oberbegriff „Rock“. Der ist schrecklich schwammig, aber wenigstens nicht falsch.
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