Antwort auf: Song des Tages Vol. II

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irrlicht
Nihil

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Ich glaube, Tua ist einer der ganz wenigen HipHop Künstler aus Deutschland, die in allen Belangen internationales Format haben. Es gibt vermutlich kaum eine Person aus der Szene, die bei seinem Namen nicht ins Schwärmen und Erzählen kommt. Tua kennt irgendwie jeder, seine Remixes sind heißbegehrt, aber so wirklich viel mit bekommt man vom Menschen dahinter nicht mit. Keine Skandale, kein übergroßes Marketing. Ein technisch hochgradig versierter Rapper und eindringlicher Sänger, der sich irgendwann entschieden hat – obgleich er als ein Viertel der Orsons immernoch ein Millionenpublikum bedienen kann -, die große Bühne hinter sich zu lassen, sich zunehmend der Produzententägigkeit verschreibt, immer freier in der Stilistik wird (wie etwa in „Pygmalion“) und vermutlich noch nie etwas Verkehrtes veröffentlicht hat. Seine drei liebsten Werke sind „The fat of the land“, „Dummy“ und „It was written“ – und so ein wenig dazwischen verordnet sich auch seine Kunst selbst. Überströmend grell zuteilen, dann wieder blasses Neonlicht, das durch den Nebel scheint, eine ganz eigene Mischung aus Spoken Word, Rap, House und anderen elektronischen Tönen, die gar an Burial gemahnt sind.

Als ich „Vater“ Anfang des Jahres hörte, hat es mir den Hals regelrecht zugedrückt – so präzise, so intensiv und beklemmend war HipHop nur ganz selten. Und ich habe die Intuition, dass „TUA“ ein Meisterwerk werden könnte. „Wem mach ich was vor“ ist die dritte Auskopplung, „ein Song über das Hinwegkommen. Von wem oder was, bleibt offen. Weil jeder das Gefühl kennt, stark sein zu wollen und unter der Last des Vermissens zu zerbrechen.“, wie Tua selbst schreibt. Der dritte große Track in Folge (auch visuell).

Ich schließe mich (hier) ganz 2Bough an.

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Hold on Magnolia to that great highway moon