Antwort auf: Grand Prix Eurovision / Eurovision Song Contest

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herr-rossi
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Müssen wir jetzt wirklich wieder die zähe „früher-gut/heute-schlecht“-Debatte führen? Dinge müssen sich einfach weiterentwickeln, um lebendig zu bleiben. Die Kurtheater-Ästhetik der frühen Grand Prix-Jahre würde selbst Dich heute nicht mehr vor den Fernseher locken. Der Vorwurf der Mauschelei ist so alt wie der Wettbewerb und optische Gimmicks spielten immer schon eine Rolle, von Sandies Barfüßen bis zu Nicoles weißer Guitarre. Und wer wirklich Waldorf-Ausdruckstanz (im Ganzkörperkondom) sehen möchte, dem sei Cliffs „Power To All Our Friends“-Performance ans Herz gelegt. Wirkliche Klassiker außerhalb des ESC-Kontextes sind auch damals nur die wenigsten Beiträge geworden, selbst viele Siegertitel der 60er und 70er sind heute mehr oder weniger vergessen.

Wie es allgemein Quatsch ist, an aktuelle Musik mit der „ist denn das auch so gut wie XY aus meiner Jugend“-Haltung heranzugehen, so gilt das erst recht für den ESC. Ich verfolge den ganz sicher nicht, um kommende Klassiker und potentielle 5-Sterne-Tracks zu hören, sondern aktuelle Fortschreibungen der ESC-Tradition. Und wenn man sich einfach darauf einlässt, dann gibt es immer etwas zu entdecken, das Charme hat oder Melodie oder Spielfreude oder auch unerwartete Experimente und und und … Und es geht natürlich auch um die große Show, das Drumherum. All der wunderbare, nichtsnutze Firlefanz. Wenn der ESC vorbei ist, ist er vorbei, es geht nur um den Moment.

Irgendwie alles schon so oft geschrieben, alle Jahre wieder …

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