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bullitt
Musste ich nachschauen, es war SlowTrain, der auf „verbaute Karrieren bei im Zweifel besserer Ausbildung“ hinwies, was das im Kunstbetrieb auch immer bedeuten soll.
Noch dazu: Stimmt, habe ich gemacht, weil ich den Kunstbetrieb nicht als vom Rest der Gesellschaft losgelöstes Feld betrachte. Gesamtgesallschaftlich diagnostiziere ich eben das Problem, dass Karrierechancen ungleich verteilt sind und viel zu oft (nicht immer) sich aus diesem Ungleichgewicht für Frauen Gefahren ergeben, denen Männer seltener ausgesetzt sind (sexistische Sprüche, sexuelle Übergriffe, geringere Bezahlung, etc.). Das hängt u.A. ganz einfach damit zusammen, dass sich in den Jobs mit ausgeprägten Entscheidungsfunktionen häufig genug reine Männerzirkel aufhalten, die manchmal vielleicht auch einfach kein erlerntes Bewusstsein dafür haben, wo ein blöder Spruch schon verletzend ist und wo die eigenen Stereotype unterbewusst durchschlagen (mich selbst nehme ich davon gar nicht aus).
Was auch immer das heißt? Mehr Frauen in Führungspositionen, im Labelbetrieb also i.B. mehr Frauen ins Management statt in die Pressearbeit, mehr Frauen ins Booking der Festivals, ins Scouten von Nachwuchshoffnungen, mehr Frauen in diesem Austausch hier, mehr Frauen überall und damit hoffentlich auch mehr Frauen auf den Bühnen und im Neuerscheinungsregal und dann wird die Chance auch größer, dass Ava beim nächsten Mal nicht die Erfahrung machen muss, die sie mit Ryan Adams gemacht hat, weil sie es gar nicht nötig hat ihn als Eintritt zur Erfüllung ihres Lebenstraums zu sehen.
@all: Ich wäre aber auch damit einverstanden, die Diskussion hier abzubrechen, weil die Argumente wohl wirklich ausgetauscht wurden und die Fronten und Anknüpfungspunkte klar sein dürften.
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