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latho
Mehrere Frauen haben sich mit Adams eingelassen, sich von ihm beruflich helfen lassen, Adams stellt sich als eifersüchtig und besitzergreifend heraus (wohlgemerkt: in den Erzählungen der Frauen, Adams und nicht sein Anwalt wird da anderes erzählen), die Beziehung endet auf romantischer wie geschäftlicher Ebene. Mal ehrlich: das ist einen Artikel in der NYT wert, der Adams in Reihe stellt mit Vergewaltigern und ihm auch noch Kindesmissbrauch unterstellt? Deswegen: Klatsch. Ganz offensichtlich haben die Reporter eine längere Zeit mit Adams Ex-Partnerinnen verbracht – wieso nicht mit Adams? Ein trockenes Statement von seinem Anwalt reicht mir da nicht, wenn ich über „the dark side“ von Adams berichten will. Deswegen: nicht ausreichend recherchiert. Wäre das ganze in einer Klatschspalte erschienen, „Mandy Moore: Ryan Adams was a shitty husband“, hätte ich nichts gesagt. So liest sich das wie eine von der Staatsanwaltschaft zu verfolgende Anklage. Deswegen: out of proportion.
Ich lasse Fragen von meinem Anwalt beantworten, wenn ich nicht selbst sprechen will. Das ist völlig legitim, aber das kann nicht als Argument dienen, dass die NY Times Ryan Adams nicht zu Wort hätte kommen lassen oder gar nachlässig recherchiert hätte. Das sind einfach ganz schwache Argumente von dir, latho.
Übrigens hat sich Ryan Adams ja zu Wort gemeldet und auf den Artikel eine komische Serie von Tweets verfasst, die definitiv niemanden überzeugt haben dürfen, dass die NY Times hier grob danebenliegt. Es muss ja nicht gleich immer Vergewaltigung oder Kindesmissbrauch sein, aber hier geht es eben doch um wesentlich mehr als Klatsch, nämlich um systematisches Fehlverhalten. Und wenn einige Mädchen oder Frauen auf diese Weise gewarnt werden, dass man vielleicht nicht gleich von der großen Karriere träumen sollte, wenn Ryan Adams die eigene Musik lobt, dann ist das doch auch schon mal was.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.