Antwort auf: Ryan Adams

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nicht_vom_forum

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nail75

nicht_vom_forum

nail75Das mit der „überragenden Marktmacht“ ist natürlich kompletter Käse, der Begriff hat in dieser Debatte nix verloren. Die jungen Frauen reagierten ja auf das Lob von Ryan Adams an ihrer Musik und an seinem Interesse an ihnen. Da er ein professioneller Musiker ist, konnten sie sein Interesse als Bestärkung auffassen, denn sein Lob war ja nicht das Lob eines Dahergelaufenen. Hier sprach jemand, der in einer Position war, in der sie erst kommen wollten. Und es handelte sich ja nicht um lebenserfahrene Menschen.

„Überragende Marktmacht“ ist Käse, klar. Ich glaube aber, dass auf Gebieten, auf denen sich der (kommerzielle) Erfolg so nicht-linear auf den Pool der Akteure verteilt wie bei Musik und Schauspiel der Einfluss von Leuten wie Ryan Adams oder generell Casting-Verantwortlichen/Produzenten schon maßgeblich ist, um überhaupt erstmal aus der Masse der (beispielsweise) jungen gitarrespielenden Sängerinnen[1] herauszukommen und bei anderen relevanten Personen auf dem Radar zu landen.
[1] Wie viele gibt es davon, die zumindest halbwegs kompetent sind? In erster Näherung eine pro Schule und Jahrgang?

Ich sehe das genauso, weiß gerade nicht, worin du den Widerspruch deiner Aussagen zu meinen siehst.

Kein Widerspruch. Nur die Ergänzung, dass es nicht nur um „Lob“ und „Bestätigung“geht (was für einen Einsteiger ohne objektive Erfolgserlebnisse auch wichtig ist – aber eben primär für die eigene Entscheidung, weiterzumachen oder nicht) sondern auch um ganz handfeste Hilfe, die ggf. für die Künstlerin den wirtschaftlichen Unterschied zwischen Karrierebeginn und Karriereabbruch/Fehlstart ausmachen kann.

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