Antwort auf: Ryan Adams

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bullitt

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go1 Ich sehe einen Widerspruch zwischen Deinen Aussagen: Du meinst selbst, dass nur einer der sieben Fälle (möglicherweise) vor ein Gericht gehört, trotzdem willst Du die ganze Sache an die Justiz verweisen und nicht in der Öffentlichkeit sehen. … Ich denke dagegen, dass es hilfreich ist, wenn Frauen ihre schlechten Erfahrungen mit einflussreichen Leuten an die Öffentlichkeit bringen (und laut NYT gehörte Ryan Adams in diesen Kreis) – weil ich glaube, dass sie damit auf reelle Probleme im (amerikanischen) Musikbusiness hinweisen.

Entweder gibt es justiziable Angelegenheiten, die gehören dann entsprechend aufgearbeitet, oder es gibt schmutzige Wäsche, die gewaschen werden soll. Einfach solche massiven Anschuldigen in den Äther zu blasen, die im Zweifelsfall das Karriereende bedeuten, ohne dass der Beschuldigte eine Chance auf Rehabilitierung hat, halte ich für inakzeptabel. Das beginnt Schule zu machen und wird zu einem bedenkliche Instrument, das für Missbrauch anfällig ist. Um auf Missstände hinzuweisen gibt es jedenfalls weiß Gott auch andere Möglichkeiten. Der Zweck heiligt hier nicht die Mittel. Und nein, ich schwinge mich hier nicht zum Anwalt von Adams auf. Wie gesagt, ich maße mir nicht an, die Sachlage aufgrund dieses Artikels beurteilen zu können. Andere schon.

Du setzt da Dinge gleich, die nicht gleich sind. Kontakte knüpfen zu Leuten, die einem womöglich weiterhelfen können, in diesem Fall „established musicians“, nennt sich „Netzwerken“ und gehört zum beruflichen Weiterkommen dazu, nicht nur im Musikbusiness. Gerade deshalb kann man als Newcomer nicht wollen, dass als Gegenleistung für die Hilfe sexuelle Gefälligkeiten erwartet werden – dass jemand mit Förderung lockt, um unerfahrene junge Menschen ins Bett zu kriegen.

Klar kann man das erwarten. Man kann aber auch erwarten, dass jemand spätestens da die Reißleine zieht, Forderungen ablehnt und nicht weiter „netzwerkelt“. Die Gegenleistungen einzustreichen, um sich DANN öffentlich zu beschweren, ist jedenfalls wenig glaubwürdig. Was RA für eine Macht haben soll, steht auch auf einem anderen Blatt. Eine 7″ auf seinem Label hat noch keinen zum Star gemacht.

zuletzt geändert von bullitt

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