Antwort auf: Die besten Blue Note Alben

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gypsy-tail-wind
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Habe gestern die Blue Note-Doku vom NDR angeschaut – sehr okay für eine TV-Doku, allerdings fand ich die animierten/nachgestellten Szenen etwas nervig und unnötig. Das Ding ist halt: einen Film über Blue Note kann man gar nicht wirklich in den Sand setzen, denn die Musik ist einfach zu gut (und die Fotos und die Cover, wobei die Animationen von letzteren in Sophie Hubers Kinofilm vom letzten Jahr deutlich besser gemacht waren – das war überhaupt wirklich ein guter Film).

Nebenher hörte ich gestern fast den ganzen Tag Stücke von/mit Sonny Clark, nicht nur von seinen Blue Note-Alben (und Sideman-Auftritten mit Lee Morgan, Johnny Griffin, Jackie McLean, Grant Green) sondern auch aus der Zeit, als er noch an der Westküste war … aber die BN-Tracks zünden gerade ein echtes Feuerwerk, einerseits weil ich vieles davon seit langer Zeit nicht mehr angehört habe (bei „Cool Struttin'“, die gerade im Player ist, ist es bestimmt ein halbes Dutzend Jahre her), andererseits weil ich Lust habe, an jeder Ecke weiterzuhören: auf McLeans „A Fickle Sonance“ spielt Tommy Turrentine mit > T. Turrentine-Sendung für StoneFM machen; Lee Morgans „Candy“ ist fantastisch > seit 10 Jahren habe ich seine 50er BN-Alben nicht mehr gehört, ändern!; auf „Jackie’s Bag“ ist Tina Brooks dabei > endlich mal wieder seine vier BN-Alben/Sessions hören (auf der ersten waren Sonny Clark und Lee Morgan dabei … und Art Blakey); Curtis Fuller spielt gleich auf beiden ersten Clark-Alben mit (und Clark gleich auf drei der vier BN-Alben/Sessions von Fuller, nur auf der ersten ist Bobby Timmons am Klavier, die vierte kam damals nicht raus) > StoneFM-Sendung über die BN-Posaunisten und Sonny Clark machen (denn bei Bennie Green tauchte er damals natürlich auch auf, und die besagte vierte Fuller-Session für Lion/Wolff entstand mit einer 2-Posaunen-Frontline, Slide Hampton ist der andere Mann – sein einziger BN-Auftritt? … bei J.J. Johnson, der ja etwas früher für BN aufgenommen hat, ist Clark noch nicht dabei, damals zog er noch mit Buddy De Franco durch die Lande und war in Kalifornien basiert).

Sonny Clark war in jener Zeit – Mitte 1957 bis Anfang 1958 – der Pianist, den Alfred Lion am häufigsten engagierte. Danach nahm die Kadenz etwas ab, Sessions als Leader folgten nicht mehr viele, ein paar zur Veröffentlichung als Singles geplante Stücke wurden im November/Dezember 1958 eingespielt (dazwischen wirkte Clark auch als Pianist einer ebenfalls für die Produktion von Singles einberufenen Session des Posaunisten Bennie Green), die Session vom März 1959 erschien (wie fast alles, was Clark und Hank Mobley zusammen einspielten) erst viele Jahre später („My Conception“), dann folgte im November 1961 mit „Leapin‘ and Lopin'“ noch das letzte und vielleicht beste Album Clarks (auf dem wieder Tommy Turrentine dabei war, der schon einen Monat zuvor bei McLeans „A Fickle Sonance“ mitspielte, neben Clark versteht sich … und die letzte Session von Clark sollte Ende 1962 dann noch ein damals zurückgehaltenes Album sein, Stanley Turrentines „Jubilee Shout“, ebenfalls mit Bruder Tommy an der Trompete).

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