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mikkoWenn ich mich da mal einklinken darf. Popmusik, die im Jahr 2019 entsteht, ist allein schon dadurch mit der Gegenwart verknüpft, auch wenn sie so klingt, als hätte sie auch 1969 entstehen können. Der Gegenwartsbezug ist bei so genannten „Retro“ Bands oft auch durch die Texte gegeben, die natürlich sehr aktuell sein können. Abgesehen davon bin ich der Meinung, dass es wirklich neue Popmusik nicht gibt, wenn man damit postuliert, dass neue Spiel- und Stilarten gemeint sind. Jede aktuelle Popmusik bezieht sich auf schon Dagewesenes. Bei manchen Bands und Künstlern tritt das sehr deutlich zutage, dass sie wohl lieber in einer anderen Zeit gelebt hätten. Ihre Musik ist trotzdem aktuell, weil sie hier und heute entsteht. The Fernweh bezieht sich natürlich auf Vieles (undzwar in meinen Ohren nur Gutes), das es so ähnlich schon mal gab. Dennoch ist es eine neue, moderne Band. Nicht zuletzt die Produktion lässt daran keinen Zweifel.
Gerade die Produktion versucht doch auch weitgehend nach 1967 zu klingen. Ich finde, über weite Strecken gelingt dies auch, manchmal hört man den neueren Charakter heraus, z.B. bei Bass und Drums, die präsenter klingen als auf den Alben, die als Vorbild gegolten haben mögen. In meinen Ohren sind alle Bezüge ebenfalls hervorragend gesetzt und genutzt. Glaubst du nicht, dass man weite Teile des Albums als remasterte und remixte Version eines verschollenen Klassikers etikettieren könnte und die meisten Hörer würden es schlucken?
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.