Antwort auf: Eure Album-Top100

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sokrates
Bound By Beauty

Registriert seit: 18.01.2003

Beiträge: 19,111

gruenschnabelOkay, für dich sieht es also so aus, dass jemand, der viele oft genannte Alben in seiner Liste hat, nicht authentisch bzw. „angepasst“ oder nach Beifall lechzend postet. Das wiederum sieht für mich nach einer generalisierenden Abwertung aus, die Usern hier etwas unterstellen würde, das eigentlich nur nach genauerer, individueller Prüfung erfolgen dürfte. Mag ich persönlich gar nicht, sowas.
Allerdings habe ich es auch nicht so mit dem Gedankengang des Doctors: Beliebtheit mit Qualität in Verbindung zu bringen… da bleibe ich äußerst skeptisch. Sowas in der Art hat Dieter Bohlen auch schon öfter rausgehauen.

Du nimmt Dir Skepsis gegenüber der Verbindung von Beliebtheit und Qualität heraus, ich mir Skepsis gegenüber Listen mit zuviel Kanon. 1:1, würde ich sagen.

irrlicht

sokrates Gemessen an der Zahl der Veröffentlichungen ist der Kanon nämlich erschreckend klein. Ich meinte die Häufung von . . . (soll ich sie echt aufzählen?) Beach Boys – Pet Sounds, Velvet Underground, Bowie – Heroes, Talking Heads – Remain in Light, Coltrane – Love Supreme . . etc. pp.in einer Liste So „korrekt“ hört doch keiner, das ist doch Schönfärberei. Für mich sieht das sehr angepasst aus, Qualität hin oder her.

Letztlich eine relativ sinnfreie Diskussion, da sich weder das eine noch das andere nachprüfen lässt. Im Grunde gibt es da bestimmt einen wahren Punkt – genauso wie Sozialisation und Umfeld einen Einfluss auf jeden einzelnen haben, erwehrt man sich vermutlich auch einem künstlerischen Kanon nicht vollkommen und es ist sinnvoll hin und wieder nachzuprüfen, wie viel an Faszination wirklich da ist und welchen Anteil man vielleicht auch schönfärbt.

Das lässt sich sogar leicht nachweisen, reine Statistik, und wäre ich Sozialwissenschaftler an der Uni, würde ich das untersuchen. So ist es mir zuviel Arbeit, es bleibt bei der Hypothese. – Aber was denn jetzt: Zu Beginn des Posts ist es sinnfrei, später sinnvoll? :confused:

stormy-monday

sokrates

Es kommt auf das Maß und die Mischung an. Wenn in einer Liste geballt die üblichen Verdächtigen auftauchen, wirkt das unecht, im Sinne von beifallheischend -anbiedernd. Das Motiv ist verständlich, denn wer wünscht sich nicht Schulterklopfen für seinen guten Geschmack?

Entschuldigung, aber das ist gequirlter Blödsinn. In meiner Top Ten wären allein mindestens drei Dylan- Alben. Und zwei von den Stones. Das wäre kein Posertum für Dich oder den Rest des Forums, sondern weil das eben so ist. Schulterklopferei ist mir da wurscht. Gut, ich war im Steely Dan- Konsensspiel schon mal der (belächelte) Konsensheini, aber Qualität setzt sich halt durch… Vielleicht sind mir auch deswegen solche Listen etwas suspekt, vor allem, weil das aktuelle Ranking auch nie in Stein gemeisselt wäre. Da schiebt sich „New York“ schon mal ein paar Tage lang vor die „Transformer“ oder umgekehrt.

Bitte nicht persönlich angegriffen fühlen! Wie ich oben schon sagte: Es kommt auf Maß und Mischung an – vielleicht fände ich Deine Liste schlüssig. Der Punkt ist nicht allein, ob du dreimal Stones und zweimal Dylan (oer umgekehrt) drin hast, sondern wie sich der Rest zusammensetzt. Man muss das genauer betrachten.

Für mich ist eine individuelle Liste einfach interessanter, als wenn ich eine (weitere) weitgehend kanonische Liste lese. Da erkenne ich dann eine Person mit ihrem Geschmack besser. Insofern fand ich die Liste von @kritikersliebling eine angenehme Überraschung, auch wenn sie vielleicht andere formale Mängel hat.

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„Weniger, aber besser.“ D. Rams