Antwort auf: Mikkos Album des Monats

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mikko
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Album des Monats November 2018

The Grip Weeds – Trip Around The Sun ((Jem Records)

Besetzung:

Kristin Pinell – lead guitar, vocals
Kurt Reil – drums, vocals
Rick Reil – guitar, keyboards, vocals
Dave DeSantis – bass

Trackliste:

A1 Vibrations 03:24
A2 I Like Her 03:19
A3 After The Sunrise 03:32
A4 Mr. Nervous 02:43
A5 Casual Observer (To A Crime) 04:23
A6 Reality Stand Still 04:18
B1 Truth Behind The Lie 03:46
B2 Times I Wasted 02:12
B3 All Things Bright 03:21
B4 Letters 02:48
B5 She Tries 03:31
B6 Trip Around The Sun 06:01

Seit 30 Jahren sind sie nun auch schon im Geschäft, The Grip Weeds aus New Jersey. Ihre zweite Single erschien auf Twang! Records, ebenso wie die dritte und die ersten beiden Alben. Seither sind vier weitere Alben erschienen, sowie ein Christmas Album und eine Live LP. Darüberhinaus gibt es eine Best Of Compilation und eine Platte mit Raritäten und Unveröffentlichtem. Über die Jahre hat die Band ihren Stil entwickelt und verfeinert. Dabei sind sich die Brüder Rick und Kurt Reil und ihre Lead Gitarristin Kristin Pinell, die zugleich Kurts Frau ist, im Prinzip immer treu geblieben. Die Bassisten wurden immer mal ausgewechselt. Seit 2013 ist Dave DeSantis ihr Bassplayer. Das Markenzeichen der Band sind nach wie vor tolle, eingängige Melodien, ausgefeilte Harmonien, kraftvolle Rhythmus Arrangements, Power Akkorde ebenso wie filigrane, ausgefeilte und psychedelisierte Passagen. Was bei dem neuen Album auffällt, es gibt hier und da fast bombastische Arrangements mit Bläsern und gehörigem Druck der Rhythmus Sektion sowie satten Background Chören; bei „Casual Observer (To A Crime)“ zum Beispiel. Andereseits gibt es dann auch gleich wieder zartere Klänge etwa bei „Reality Stand Still“, gesungen von Kristin. Bei „Truth Behind The Lie“ klingt eine Byrds Gitarre inspiriert von „Eight Miles High“ an. Und natürlich sind auch die ursprünglichen Vorbilder der Grip Weeds wie etwa The Moody Blues (ab „In Search Of The Lost Chord“) und The Who ab ca. 1967 immer noch deutlich erkennbar im Stil der Band, der sich dennoch schon lange zu einem ganz eigenen geformt hat. Ich bin immer wieder erstaunt, dass der Band noch wirklich neue und immer wieder großartige Songs einfallen. Insofern ist dieses siebente reguläre Album der Band Weiterentwicklung und Beständigkeit zugleich. Insbesondere ihre Studioarbeit haben die Grip Weeds weiter verfeinert und perfektioniert. Dass sie auch eine tolle Live Band sind, davon konnte ich mich seiner Zeit bei ihrer Deutschland Tournee vor leider schon 24 Jahren überzeugen. Aber auch neuere Live Videos, die man im Netz findet, zeigen, dass die Band alles Zeug dazu hat, richtig groß zu sein. Nun, für die Masse der jüngeren Musik Konsumenten klingt der Sound der Grip Weeds vielleicht doch nicht modern genug. Sie sind halt eine Power Pop Band mit Wurzeln in den späten Sixties und frühen Seventies. Für mich ist dieses Album mal wieder ein Kandidat für eine Spitzenposition des Jahres. ****1/2

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