Antwort auf: J Mascis – Elastic Days

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bullitt

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xerxes Falls Du hier-wie ich vermute- auf unsere Debatte bezüglich des enttäuschenden zweiten Sarah Shook Albums anspielst, so sei Dir gesagt, dass dies von meiner Seite aus nichts mit deiner selbst diagnostizierten Spotify-Nutzer Unaufmerksamkeitskrankheit zu tun hat, lieber Prof. Dr. Bullitt. Vielleicht einfach mal akzeptieren, dass nicht jeder ein Album toll findet, welches man selber abfeiert. Eine Feststellung die so alt ist wie MTV, eigentlich. Ansonsten gehe ich davon aus, dass Du hier keine RS Forumsmitglieder finden wirst, die deiner Beobachtung entsprechen- zumindest nicht in deiner dargestellten Vehemenz. Hier ist noch old-school. Hoffe ich zumindest.

Explizit meinte ich hier eigentlich nichts und niemanden. Die allgemeine Beobachtung, dass Neuveröffentlichungen von jungen Acts nach einem vorausgegangenen Hype anschließend regelmäßig stiefmütterlich behandelt werden, habe ich hier im Forum eigentlich von Anfang an gemacht. Da könnte ich schon auf Adam Green oder Strokes-Threads von 2004 verweisen oder auf Hypes, mit denen ich gar nichts am Hut hatte, wie Martana Roberts, von der eine Saison lang ein Album in den Himmel gelobt wurde, um sie anschließend rigoros zu ignorieren. OK, hat nichts mit Spotify zu tun.

Aber schau dir doch mal allgemein die Alben-Threads der letzten Zeit hier an. Wenn es überhaupt noch welche gibt, erschöpfen sich die Debatten meist darin, dass ein flüchtiger erster Eindruck mit dem Frühwerk abgeglichen wird und dass war’s dann. Nehme mich da auch gar nicht aus. Übersättigung macht sich auch bei mir breit. Dass ein Album langfristig für Furore sorgt, habe ich ewig nicht erlebt. Dass sich Musik-Rezeption durch Streaming massiv verändert hat, ist wohl unstrittig. Ich denke aber auf jeden Fall auch, dass man das hier im Forum inzwischen genauso merkt wie im echten Leben. Und sorry, wollte hier eigentlich gar kein so großes Fass aufmachen, hat nichts mehr mit „Elastic Days“ zu tun.

onkel-tomAlso ich bin kein Spotify Hörer und „streame“ auch nur ganz selten bei amazon. Mir persönlich ist halt aufgefallen, dass in der letzten Zeit doch einige Alben erschienen, auf denen sich wirklich kaum (größere) Unterschiede zwischen den einzelnen Songs ausmachen lassen. Das muss man nicht schlecht finden, kann man aber.

themagneticfield Dennoch wird man doch wohl erwähnen dürfen, dass der jeweilige Einzelsong einem separat betrachtet besser gefällt, als im Gesamtkontext des Albums, wo er mir gerne mal im Verbund des häufig ähnlich Tönenden verloren geht. Würdest du mir (außer See You At the Movies, das ich halt im Vorfeld schon ausgiebig gehört habe) irgendeinen Song des Albums vorspielen, ich könnte dir höchstwahrscheinlich nicht sagen, an welcher Stelle er dort platziert ist.

Kein Problem, kann man alles finden wie man möchte. Im Fall von Mascis oder seiner Hauptband ist es halt so, dass das eigentlich schon immer so war. Facettenreich war das ja nie, braucht man nicht weiter diskutieren. Ich behaupte jedenfalls aus eigener Erfahrung, dass sich nach einiger Zeit bisher noch immer eigenständige Songs herausgeschält haben. Aber wäre ja eine legitime und interessante Frage, ob man „Elastic Days“ nicht über einen gewissen Zeitraum hinweg als Einzetracks hätte veröffentlichen können, und ob die Songs dann besser zur Geltung gekommen wären.

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