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nail75Naja, es gibt ja heute auch noch Leute, die Marcy Playground hören.
Das Problem am Debüt ist ganz einfach: Außer Creep enthält es keine wirklich guten Songs. Vor allem ist im Vergleich mit The Bends deutlich erkennbar, dass die Band noch überhaupt nicht ihren Stil gefunden hatte und weitgehend unausgereift klingt.
Nein, es KANN niemanden geben, der heute noch Marcy Playground hört. Oder Pearl Jam – oder wie diese ganzen Bands hießen… :lol:
Zu Pablo Honey: Kann die Einschätzung überhaupt nicht nachvollziehen. Nur ein guter Song? Du weißt aber schon, dass da Großtaten wie Stop Whispering (!!!!), Ripcord, Prove Yourself und natürlich Anyone can play guitar drauf sind, oder? Die willst du nicht wirklich alle als schwache Songs bezeichnen, oder? In Stop Whispering zum Beispiel ist für mich das ganze The Bends Album schon angelegt – wenn nicht sogar OK Computer. Für mich einer ihrer besten Songs (mit Fake Plastic Trees und Idioteque vielleicht).
Auch merkwürdig, dass du bemängelst, dass sie noch nicht ihren Stil gefunden hätten und es später dann „abfeierst“ wie sie nach OK Computer ihren gefunden Stil dann verlassen haben. Das passt irgendwie auch nicht zusammen. Klar war es schwer, nach OK Computer ein Album rauszuhauen, das die Leute nochmal umhaut. Mit Kid A haben sie es meiner Meinung nach aber deutlich verfehlt. Sicher hat das Album verstört, aber das ist für mich keine Kunst. Verstören geht einfach (sieht man ja auch hier im Forum ;-)) – aber dabei auch noch gute Songs schreiben ist sehr sehr schwer. Und auf Kid A gibt es bis auf Idioteque eben keinen guten Song.
Interessant die Entwicklung von Radiohead und Coldplay im Vergleich zu sehen. Die dritten Alben der Bands kündigten jeweils Wendepunkte an – und Coldplay schafften es dann für mich, einen neuen Sound gekonnt mit Kommerzialität zu verbinden, ohne sich (ja, das ist meine Meinung) anzubiedern. Viva war dabei noch experimenteller – Mylo dann die Befreiung. Radiohead hingegen verkapselten sich und zelebrierten zielgruppengerecht ihr Nerdtum. Is ja auch okay.
Pinback Sicher hätte die Karriere gradliniger verlaufen können. Aber dass sie das genau nicht ist, macht Radiohead doch so interessant.
Also ich finde die Karriere eigentlich ziemlich grandlinig. Drei kommerzielle Alben, dann ein typisches „Wir wollen uns künstlerisch verändern“-Album und danach Stagnation. Is schon sher gerade für mich.
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