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captain kiddDa muss ich widersprechen. Ich fand das Album damals grandios – und finde es heute noch immer gut. Feiner Gitarrenpop mit einigen geilen Gitarren-Eruptionen – ja auch Creep. Wenn sich Radiohead nach diesem Album aufgelöst hätten, also ich hätte sie bestimmt nicht vergessen.
Naja, es gibt ja heute auch noch Leute, die Marcy Playground hören.
Das Problem am Debüt ist ganz einfach: Außer Creep enthält es keine wirklich guten Songs. Vor allem ist im Vergleich mit The Bends deutlich erkennbar, dass die Band noch überhaupt nicht ihren Stil gefunden hatte und weitgehend unausgereift klingt.
Pinback@ captain Kidd
Ich finde es immer wieder interessant, wie unterschiedlich doch die Sichtweisen sein können. Auf der einen Seite stimme ich dir zu, das ihr Debüt ordentlich war und deutlich besser ist als sein ruf. Das Problem war nur, dass sie mit The Bends und OK Computer in der Folge zwei dermaßen fantastische Alben ablieferten, sodass Pablo Honey in deren Schatten verkümmerte und in seine Einfachheit nicht gegen die beiden komplexeren, aber dennoch songorientierteren Nachfolger ankam.
Was den Zwischenschritt Kid A und Amnesiac angeht. Ich bin der letzte, der diese beiden Werke als Meisterwerk bezeichnen würde. Aber in der Evolution dieser Band sind sie einfach unglaublich spannend. Ganz einfach weil es, rückblickend betrachtet, ein logischer und homogener Entwicklungsschritt war und kein bloßes Experiment, was in der folge wieder aufgegeben wurde. Ihre nachfolgenden Alben gründeten sich auf dieser Evolutionsstufe, ohne aber je wieder so radikal zu werden wie Kid A. Amnesiac selber war ja schon wieder songorientierter. Und Hail To The Thief, wenn man sich darauf einlässt und einfach mal genau hinhört, ist einfach ein tolles Album mit z.T. großartigen Songs, darunter meinem Lieblingssong (There There). Für In Rainbows gilt gleiches. The King Of Limbs ist Geschmackssache. Ich mag es.
Du fragst: was hätte aus dieser Band werden können? Ja was denn, wenn sie sich nicht für eine Änderung, einen Schritt vorwärts entschieden hätten. Was für ein Album hätten sie denn nach OK Computer (was du ja nicht so stark einschätzt) noch bringen können um interessant zu bleiben (nicht nur für die Fans, auch für sich selber)? Sicher hätte die Karriere gradliniger verlaufen können. Aber dass sie das genau nicht ist, macht Radiohead doch so interessant.
Eben.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.