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nail75Amnesiac ist eine Sammlung von Kid A-Outtakes und insofern ein Abklatsch, eine verblasste Kopie des Originals.
Woher willst du wissen, dass es „Outtakes“ sind? Ob man ihm nun glaubt oder nicht, Thom Yorke jedenfalls erklärt das ganz anders. Man hätte ja auch ein Doppelalbum daraus machen können (wobei z.B. „Life In A Glasshouse“ einen anderen Entstehungszeitpunkt hat), aber Yorke zufolge macht die Aufteilung Sinn.
nail75Im Gegensatz zu Kid A besitzt Amnesiac keinen Flow, es funktioniert einfach nicht als Album.
Ein stark strapaziertes Argument, das ich überhaupt nicht teile,. Das Album hört sich am Stück ganz und gar hervorragend an. Sicher ist „Kid A“ schon fast eine Art Konzeptalbum. Da hätten aber eine ganze Menge Stücke von „Amnesiac“ auch hineingepasst. Ich vermute ja viel eher, dass man das Material deshalb aufgeteilt hat, weil man damit zwei Veröffentlichungszeitpunkte hatte. Marketingtechnisch war das vielleicht klug, aber ein Doppelalbum hätte uns die ganzen Diskussionen erspart
nail75Pyramid Song, Knives Out und Life In A Glasshouse sind fantastisch, daneben gibt es halbgare Experimente (Pulk/Pull Revolving Doors, Hunting Bears) und typische Outtakes, die wie Kid A klingen, nur schlechter (Dollars And Cents, You And Whose Army).
Entschuldigung, aber das ist nun wirklich sehr willkürlich. Warum „Knives Out“ fantastisch sein soll, „Dollars And Cents“ aber eine schlechte Kopie von was auch immer, ist doch gänzlich unschlüssig. „You And Whose Army“ ist anders als irgendwas auf „Kid A“, und das trifft auch auf „Packt Like Sardines“ oder „Like Spinning Plates“ zu, und so könnte man immer weiter machen. Radiohead haben in dieser Zeit ein ganzes Sammelsurium genialer Songstrukturen eingespielt und daraus, warum auch immer, zwei Alben gemacht, die beide völlig unverzichtbar sind, es sei denn (und das ist ja nicht zu beanstanden) man mag diese Art von Musik nicht.
nail75Mehr als ***1/2 kann ich dafür nicht vergeben. Ob man das braucht, muss jeder selbst entscheiden. Ich brauche es, weil einige Lieder toll sind.
Meine Besternung der Radiohead-Alben:
Pablo Honey **1/2
The Bends ****1/2 (2.)
OK Computer *****
Kid A ****
Amnesiac ***1/2
Hail To The Thief ***1/2
In Rainbows ****1/2 (3.)
Ok, ich denke, da liegt der Hase im Pfeffer. Wenn man für „The Bends“ mehr gibt als für „Kid A“, liegen die Präferenzen offenbar anderswo als bei mir. Dann ist es nachvollziehbar, wenn „Amnesiac“ sogar noch weiter abfällt, während es bei mir manchmal sogar höher im Kurs steht (je nach Laune). „The Bends“ ist für mich eine nette Platte mit ein paar ziemlich guten Nummern und einigen eher, hmm, nicht unbedingt belanglosen, aber doch auch nicht wirklich bemerkenswerten. „High And Dry“, „Fake Plastic Trees“…. na ja, mit dieser Art Musik haben sie mich jedenfalls nicht überzeugt. Aber bitte: Jedem das Seine!
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