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@ pelo:
So hat Albert Hammond es mir selbst erzählt. Und er hatte Bedenken, vor Gericht zu gehen, weil sein Sohn mit Thom Yorke befreundet ist.
Worum es eigentlich geht, ist die Frage der Idee. Die sind knapp, gerade, wenn sie gut sind, und daher wertvoll und schützenswert. Ich halte die Aussage Harrisons bzgl. „My Sweet Lord” für glaubwürdig, dass er nicht absichtlich abgekupfert hat. Man hat gerade als Musiker tausende von Melodien im Kopf, deren Herkunft einem nicht immer klar ist. Aber darauf kommt es bei der Frage der Urheberschaft nicht an.
Entscheidend ist, wie Gerichte immer wieder herausgestellt haben, die Frage und der Anteil des „Eigenschöpferischen”. Das lässt sich ziemlich genau analysieren. In dem Radiohead-Fall war bzw. ist es unverkennbar ein Plagiat – nicht der ganze Song, aber die Strophe. Das ist nämlich keine 08/15-Akkordfolge, sondern sehr spezifisch – und damit das geistige Eigentum von Albert Hammond. Ähnlich ist es bei Harrison und bei Jagger/Richards, die bei „Anybody Seen My Baby” k.d. lang kopierten.
Niemand hält Radiohead oder auch andere davon ab, Elemente von anderen zu verwenden – vgl. die Rap- und Hiphopszene, die ja per Sampling plündert, was die Originalität anderer hergibt. Man soll nur nicht so tun, als wäre es von einem selbst, und für die Nutzung zahlen, wenn man selbst keine so gute Idee hat(te) und sich was borgt.
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„Weniger, aber besser.“ D. Rams