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@sokrates: Mich hat in der Diskussion enttäuscht, dass Dich der eigentliche Kern meiner Aussage, dass ich „Third“ nicht als eine „verkopfte“ Musik empfinde und höre, die man sich „kognitiv“ erschließen muss, sondern dass es eine Musik ist, die sich mir unmittelbar erschließt und die ich mit so großer Leidenschaft hören kann wie Du Deine Singer/Songwriter-Alben. Aber das passt halt nicht in Deine These. Hier wie dort – und auch schon bei früheren Gelegenheiten -, scheint es für Dich ein enormes Problem zu sein, wenn Du ein Album nicht magst, das populär ist und von anderen gut bewertet wird. Da gibt es dann einen vermeintlichen Gegensatz zwischen „Musik und Resonanz“, da bewerten Leute dann offensichtlich nach irgendwelchen anderen Maßstäben, aber nicht, weil ihnen die Musik „gefällt“. Weil: Geht ja nicht. Wenn es Dir nicht „gefällt“, kann es niemandem wirklich „gefallen“. Und um das zu erklären, kommt dann die Peer Group-Erklärung. Hier Gruppenzwang und Wunsch nach Anerkennung, dort der wahre Musikliebhaber, der nur nach seinem Gusto bewertet. Sorry, aber das ist anmaßender Unsinn.
Sobald Du Onkel Tom oder wem auch immer zuprostest, weil er Deiner Meinung ist, ist das auch Peer Group-Verhalten. Natürlich geht es bei der Musikrezeption auch um soziale Aspekte, dem Abgleich von gemeinsamen und trennenden Bewertungen. Das hat aber überhaupt nichts mit der Art der Musik zu tun. Es interessiert Dich auch erst in dem Moment, in dem Du selbst eine Abgrenzung definieren willst, nämlich den Gegensatz zwischen den vermeintlichen „Bauchhörern“ und den vermeintlichen „Kopfhörern“.
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