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mr-blue Okay, als Kritikpunkt ist es insgesamt schon etwas zu lang. Andererseits sprechen mich gerade die sehr langen Tracks besonders an, aber natürlich nicht nur die.
„Die ganze hohe Kunst des Draufgeschissens“ formuliert es die Spex sehr treffend. Die Chuzpe Viles, einem hier einen ausufernden Zehnminüter nach dem anderen um die Ohren zu hauen, gehört für mich zwingend zum Gesamtpaket und zur Attitüde der verweigerten Gefälligkeiten dazu. Gerade in Zeiten, in denen immer mehr Songs nach Spotify-Hörgewohnheiten produziert werden, denen man natürlich auch selbst zu verfallen droht, finde ich es einfach großartig, so herausgefordert zu werden. Und es funktioniert ja und dient nicht bloß dem Selbstzweck. Wenn man sich auf den Flow einlässt und Viles Tempo mitgeht, lösen sich allmählich alle vermeintlichen Zumutungen in Luft auf. Selbst die nach Schweinestall klingende Soundcollage (bottle back) fügt sich am Ende problemlos ein. Man braucht halt etwas Zeit und Muße dafür.
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