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Höre mich chronologisch durch die Blue Note-Alben von John Patton und bin gerade beim zweiten ohne Bläser (die zugehörigen Sideman-Alben mit Lou Donaldson oder Grant Green habe ich nicht mit). Die beiden, also „Let ‚em Roll“ und „Good Thing“, gehören zu meinen allerliebsten Orgel-Alben.
Das Debut mit Harold Vick und Fred Jackson ist natürlich auch sehr heiss. Mit dem Zweitling, „Blue John“, werde ich trotz (wegen?) George Braith weniger warm (und Tommy Turrentine – story of his life – kommt zu kurz).
Das dritte und vierte (wobei „Blue John“ ja erst viel später erschien) sind jeweils im Quintett wieder mit guten Bands: Richard Williams und Fred Jackson auf „The Way I Feel“, Blue Mitchell und Harold Vick auf „Oh Baby“. Letzteres ist eine Nummer stärker, dünkt mich, aber da braucht es mal wieder mehr als so kursorisches Durchhören.
Die zwei folgenden, eben ohne Bläser, zählen schon lange zu meinen Fixpunkten in Sachen Orgeljazz. Auf dem ersten ist Bobby Hutcherson dabei und sorgt mit seinem Vibraphon für einen tollen Kontrast, ein fast ätherischer Gegenpol zum Funk der eingespielten Band – wobei der Drummer nicht mehr derselbe ist wie auf den Alben bis hierhin: Otis „Candy“ Finch ist auf „Let ‚em Roll“ dabei, Hugh Walker auf „Good Thing“.
Ansonsten besteht die Kerngruppe auf den ersten vier Alben stets aus Patton (org), Grant Green (g) und Ben Dixon (d), der Gitarrist ist auch auf den folgenden beiden Alben noch dabei. Das Trio ist am sich schon fast Garantie genug für gute Ergebnisse – und hat eben auch Alben mit Harold Vick („Steppin‘ Out“, mit Blue Mitchell), Lou Donaldson („Good Gracious“) und eine erst viel später veröffentlichte Session unter Greens Leitung („Blues for Lou“) gemacht – alles für Blue Note natürlich. Auf „Good Thing“ wird das Trio von Richard „Pablo“ Landrum sehr effektiv an den Congas verstärkt.
Ab hier ändern sich die Line-Ups ziemlich, auch Green ist nicht mehr dabei, stattdessen u.a. Junior Cook, Harold Alexander, George Coleman, Marvin Cabell, Jimmy Ponder, James Blood Ulmer … und ich merke gerade, dass ich zum kompletten Durchhören „Bogaloo“ nicht mit habe. Da „Good Thing“ gerade endet wechsle ich wohl dann das Thema. Die Alben Nr. 1, 3 und 4 liefen übrigens aus dem Mosaic Select, von Nr. 2 ist daheim die SHM-CD aus Japan mit einem Bonustrack, das vorliegende Digitalisat stammt aber von der älteren CD-Ausgabe.
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