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@ Oma:
Vielen Dank für Dein Verständnis für meine Position. Ich würde mir wünschen, die würdest Du auch Springsteen entgegenbringen.
Für Springsteen waren es keine Amerikaner, sondern seine eigenen Leute, die da starben. Das ist emotional ein gewaltiger Unterschied zum allgemeinen Leiden und Sterben in der Welt – und genau der Knackpunkt.
Deswegen muss es Dir nicht gefallen – natürlich nicht. Aber es geht nicht um Betroffenheitskunst, der du zurecht Aufgesetztheit und Aktionismus vorwirfst (jedenfalls verstehe ich dich so), sondern um den größten amerikanischen Rockstar, der bekanntlich politisch sehr interessiert ist, der (als Amerikaner!) Patriot ist, der getroffen ist, und der hier den Amerikanern ein Angebot zu Trauer, aber auch Hoffnung macht, nachdem sein Land zum ersten Mal Opfer eines kriegerischen Angriffs auf eigenem Territorium war.
Das ist – anders als Du es herunterspielst (Müssen wir nicht jeden Tag etc.) – eine einmalige, noch nie dagewesene Situation. Es geht nicht um Deine Gefühle, sondern um seine, warum er diese Platte machte. Da ist nichts gewollt oder aufgesetzt, ich kann in der Platte spüren, dass es Springsteen ein echtes Anliegen war.
:wave:
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„Weniger, aber besser.“ D. Rams