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O`MalleyOhne groß Emotionen schüren zu wollen:
Aber genau das war mir bei dem Album viel zu dick aufgetragen. Was die „einzige ernstzunehmende, gleichzeitig bewegende Aufarbeitund des 11. Septembers…“ ist, verstehe ich nicht. Mir gehen viele der Texte eher auf die Nerven und erreichen mich nicht so, wie die frühen Texte. Ich fand Springsteen selten textlich so platt wie auf the rising. Die ganze Betroffenheitsschiene liegt mir scheinbar nicht in diesem Ausmaß.
The Rising hat ein ganz anderes, geradezu monumentales Thema, jedenfalls für jemanden, der aus etwa 50 km Entfernung den grausamen Tod von mehr als 2.000 Landsleuten miterleben muss. Das ist ein nationales Trauma und kein Vergleich mit den kleinen Alltagsgeschichtchen aus der Jugend über die Flucht aus enger Welt und großer Freiheit.
Kann sein, dass ihn die Größe der Aufgabe überfordert hat, aber es ist eben eine ganz andere Aufgabe. Für mich hat er sie, vor allem in Kombination mit den musikalischen Mitteln, sehr gut gelöst, weil es ihm einerseits gelingt, Trauer auszudrücken, aber auch Hoffnung, Zuversicht und Lebensfreude zu vermitteln, die es danach auch braucht. Ich kann nicht erkennen, was an diesem breit gefächerten Gefühlsspektrum „platt” ist. Gemessen an dem, was gängigerweise so veröffentlicht wird, ist das komplex.
O`Malleymagic ist für mich musikalisch sowie textlich wieder spannender, kommt aber auch an die ganz alten Sachen selten heran.
Magic hat als solches gute Songs, die aber in der Wahl ihrer Mittel wie ein Aufguss von BtR und BitUSA klingen.
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„Weniger, aber besser.“ D. Rams