Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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gypsy-tail-wind
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„… and on the tenor saxophone … Miss Stan Getz“, sagt der lustige Ansager (auf der Bühne, nicht von einer späteren Radio-Übertragung) nach „Cherokee“, mit dem die CD boppig öffnet (feines Solo von Jimmy Gourley) – und weiter geht es mit „All the Things You Are“ und Solal legt schon in den ersten Takte in der Begleitung los. Klanglich ist das sehr okay, es gibt aber auch die Phasing-Probleme mit den Becken (wie vorgarten sie bei der Shaw auf Elemental bemängelt hatte in meiner Sendung neulich). Aber die Band kickt schon ziemlich hart, vor allem wegen Klook am Schlagzeug und dem vielen Futter, das Solal für Getz sie ganze Zeit ausstreut. Dass mit Gourley auch noch ein dritter guter Solist dabei ist, hebt den Mitschnitt vermutlich aus den doch recht zahlreichen europäischen Aufnahmen („In Sweden 1958-60“ auf Dragon, „At Nalen“ und „At Nalen with Bengt Hallberg“ auf Riverside Records, „At Large“ auf Storyville, „Live in Zurich“ auf TCB, dem Mitschnitt aus Warschau mit dem Trio von Andrzej Trzawskowski auf Polskie Radio) schon etwas heraus … was auch auf das Konzert aus Zürich zutrifft, weil Getz dort neben dem Pianisten Jan Johansson (der auch auf der ersten „At Nalen“ und auf „At Large“ dabei ist) die Rhythmiker des damaligen Oscar Peterson Trios auslieh: Ray Brown und Ed Thigpen (die eigenen hatte er gefeuert). „Lover Man“, an dritter Stelle, ist dann das erste Solal-Feature, mit starkem Pierre Michelot und zurückhaltendem Clarke. Lässt sich jedenfalls sehr gut an (und Solal-Features gibt es wenn ich mich von den ersten beiden oberflächlicheren Durchgängen korrekt erinnere, mehrere).

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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #152: Enja Records 1971-1973 – 14.05., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba