Antwort auf: blindfoldtest #27 Mr Badlands

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friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

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vorgarten
gestern zufällig, beim wiedersehen der ersten staffel von ATLANTA, folgender dialog zwischen dem weißen geschäftsmann mit außerordentlichem interesse an der afroamerikanischen kultur und seinem schwarzen gast, der einfach nur versucht, sein leben auf die reihe zu bekommen:

– What, you… you’ve never been to Africa? You got to go! Man, it’s your motherland. What are you? Huh? What? Where are your ancestors from? Congo? Ivory Coast? Southeastern Bantu region?

– I don’t know… this spooky thing called „slavery“ happened, and my entire ethnic identity was erased.

Das habe ja selbst ich Weißbrot verstanden. Der Nullpunkt afro-amerikanischer Identität ist vermutlich – die Sklaverei. Und selbst nach deren Abschaffung wurde dieser Bevölkerungsgruppe ein Platz in der Gesellschaft zugewiesen, der ganz unten und / oder ganz am Rande war. Das ist ein grundlegender Teil der Identität und der Kultur. Ob und wie man sich darin einrichtet, vielleicht sogar diese Randlage mit Stolz besetzt und / oder darüber hinausdenkt, Sehnsuchtsorte und Utopien entwickelt und wie diese aussehen können, tja …

Insofern ist die Vorstellung des weißen Geschäftsmannes ziemlich romantisch, die seines schwarzen Gastes ziemlich realistisch.

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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.”                                                                                                                                          (From the movie Sinners by Ryan Coogler)