Re: The Rolling Stones

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Anonym
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SokratesWelche exquisiter Dünnsinn in Form der üblichen Platitüden. Hier geht es nicht um Fragen von Perfektion, sondern Einhaltung von Minimalstandards.

Entschuldigung, dass ich erst verspätet antworte, aber ich möchte da doch nochmal widersprechen:

Sokrates, die Wortwahl ist verräterisch. „Standards“, „Minimalstandards“? Das ist pseudoobjektiv. Die Evolution der Popmusik, des Jazz, der Musik überhaupt ist maßgeblich vorangebracht worden durch den Verstoß gegen sogenannte Standards. Und selbst, wenn man die Gültigkeit von Standards unterstellen wollte (ich nenne sie lieber Konventionen): Es ist selbstverständlich objektiv unmöglich, festzulegen, welcher Grad von Timing-Präzision bei einem Schlagzeugpart noch als minimalstandardgemäß zu gelten habe und welcher nicht. Ich empfehle in diesem Zusammenhang das Hören der neuen D’Angelo-Platte, das entspricht timingmäßig nun wahrhaftig kaum irgendeinem auf anderen Popplatten üblichen Standard und ist trotzdem oder deshalb großartig (und, vermute ich mal, genau so gewollt). Was der eine als holperig/falsch empfindet, kommt dem anderen lebendig vor, was der eine für sauber/richtig hält, nennt der andere steril. Für mich tragen Charlie Watts‘ lässig hingeschlurte Wirbel bei Tumbling Dice entscheidend mit bei zur Elastizität und Coolness der Aufnahme. Du darfst das gerne anders hören – aber wenn Du versuchst, die „objektive Wahrheit“ für Dich zu pachten unter Berufung auf beim musikalischen Patentamt hinterlegte Din-Normen, dann ist das unter Deinem üblichen Argumentationsniveau.

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