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soulpope<Zu Thema Elvis bin ich jetzt kein (Aus)kenner, aber da er ja ab 1956 durchgehend bei RCA unter Vertrag und ergo schon in den 50ern kein „One Hit Wonder“ war ergab das wohl den Boden für stimmigere LP Produktionen …. gespielt in den Jukeboxes sicher nur 45er, in den Radiostationen vorwiegend nut 45er und LP Tracks nur falls die nicht als 45er ausgekoppelt wurden ….
Nord/Süd und Schwarz/Weiss spielten in den 60er sicherlich polarisierenden Rollen, aber selbst wenn man 20 Jahre später nach Muscle Shoals kam wie der Autor dieser Zeilen war es (noch immer) gut vorstellbar, wie dieser rurale „Oasch der Welt“ auf Menschen aus den Großstädten des Nordens gewirkt haben muss.
Das Album als geglückten Betriebsunfall zu bezeichnen ist so falsch nicht und auch Coverversionen würden hier eher für geringe Kohärenz sprechen, aber Aretha hat diese Songs dermassen vereinnahmt daß diese wie neue Kunstwerke wirken …. legendär der Ausspruch von Otis Redding über Arethas Version von „Respect“: „A girl took this song away from me“ …. ein Konzeptalbum ist es sicherlich nicht, aber es ebnet retrospektiv gesehen den Weg für die Kunstgattung (im Soul), da hier die Produzenten Rick Hall und Jerry Wexler schlussendlich das künstlerische Ziel durchsetzen ….
Millie Jackson ist sicherlich eine vertiefende Entdeckungsreise wert, als Ansatz würde sich hier das Album „Caught Up“ besonders gut eignen, denn damit kann man sowohl die vorgehenden als die folgende Alben besser einordnen ….
Du warst mal in Muscle Shoals? Erzähl!
Mit Elvis kenne ich ich mich auch nicht gut aus, fiel mir nur ein, weil dessen Frühwerk auch eher arm an Füllern ist. Das und Mittel- Spätwerk meines Wissens eher umgekehrt.
Ja, Aretha Franklin macht die Songs zu ihren Songs, so persönlich, überlegen und damit wie selbstverständlich und zwingend singt sie sie.
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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.” (From the movie Sinners by Ryan Coogler)