Antwort auf: blindfoldtest #27 Mr Badlands

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cloudyDann hier auch mal mein Senf zum neuen BFT – und danke an Mr. Badlands für seine Mühe!

Gern geschehen!

cloudyTitel 1: Mit dem Thema „Afrika“ hätte ich diese Nummer jetzt anfangs erstmal nicht unbedingt assoziiert… Es beginnt mit Getrommel, das mich nicht so arg mitreißt. Erst, als dann auch andere Instrumente einsetzen und sowas wie eine Melodie gezupft wird, wird es für mich interessant. Ab da höre ich sehr gerne zu, und es entwickelt sich etwas Mitreißendes, was an der Melodie / den Melodien, aber auch sehr stark an der Instrumentierung selbst liegt. Ich kann nicht jedes Instrument identifizieren; finde aber alle toll und im Zusammenspiel ganz großartig!

Der Anfang ist schleppend, da gebe ich Dir Recht. Die Perkussions sind bei dieser Aufnahme auch komprimiert (@vorgarten hatte das schon erwähnt). Ich finde Perkussions/Drums kommen im mp3 Zeitalter oft besonders schlecht weg. Wie dem auch sei…ich finde den fast unmerklichen Einstieg der Instrumente sehr beeindruckend. Die Steigerung höre ich hier auch sehr gerne.Es finden sich auf diesem Album auch andere Titel mit sehr tollen Anfängen, z.B. Geräusche eines nordafrikanischen Marktplatzes, über die Geräusche und Stimmen ist der Muezzin von Ferne zu hören.

cloudyTitel 2: Beginnt schon mal aufregender als Nr. 1, wenn ebenfalls auch nicht wirklich „afrikanisch“. Ist mir insgesamt etwas zu hektisch, was das Lead-Instrument da spielt. Gleichzeitig bleibt die hektische Melodie mir aber sofort im Kopf.

Das ist interessant, für mich ist diese Melodie auch ein Ohrwurm :-)!

cloudyTitel 3: Hier finde ich keinen rechten Zugang, da mir eine erkennbare Melodie fehlt. Das ist mir zu sehr Free Jazz.

Ja, das ist wirklich freier als die Stücke davor. Das Stück lebt auch eher von der Dramatik um das Thema „Mandela“, als von Melodien. Das Stück lebt von der Dynamik, laut und leise, schräg-laut und lyrisch-sanft…

cloudyTitel 4: Da kommen mir schon bei den ersten Takten Gedanken an bayrische Blasmusik in den Sinn. Danach wird es dann ebenfalls wieder viel zu experimentell für mich. Ich finde keinen roten Faden in diesen hingetupften Tönen der Blasinstrumente. Wieder wird das mit dem Einsetzen weiterer Instrumente besser für meine Ohren, aber unterm Strich eben doch nichts, was mich insgesamt besonders kickt.

Kann ich verstehen, nach dem Dir #3 auch nicht zusagte. Das ist nochmal freier. Es ist ca. 10 Jahre alt, das Stück.

cloudyTitel 5: Ein sehr schwungvoller Titel, der mich zum Mitwippen bringt. Muss ich aber noch öfter hören, um noch besser reinzufinden, denn auch er ist von der Grundtendenz eher hektisch und irgendwie ungeordnet.

Hier bewegen wir uns auch in Nordafrika, zumindest stammen seine Vorfahren aus Marokko. Mittlerweile lebt der Musiker in den USA, geboren ist der in Israel. Ich finde, das Stück reiht sich gut ein. Muss es aber auch noch öfter hören, dann kann ich mehr dazu schreiben.

cloudyTitel 6: Wieder für mich ein Highlight in diesem BFT. Ich mag den Percussion-Part sehr. Der Anfang erinnert mich übrigens an ein anderes (sehr bekanntes) Jazz-Stück, auf dessen Titel ich aber gerade nicht komme.

Das freut mich. Das Stück ist ungewohnt kurz für diese Kombo. Sie existiert immer noch, soviel ich weiß. Das gesamte Album wurde in Deutschland aufgenommen.

cloudyTitel 7: Auch dies von Beginn an ein mitreißender Titel mit einer Melodie, der ich gut folgen kann und auch folgen will. Mir gefällt hier (neben dem Saxofon-Solo) sogar der Piano-Part – und das, obwohl ich doch sonst, wie schon öfter hier gesagt, mit Klaviermusik nicht so arg viel anfangen kann…

Ich war am Schluss auch überrascht, dass es doch einige Stücke mit Klavier in diesen bft geschafft haben. Ich wusste ja anfangs noch nicht wohin die Reise gehen wird. Etwas zum kurz Durchschnaufen, dennoch mit Drive.

cloudyTitel 8: Hier ist meine erste Assoziation bei den ersten Takten des Stücks (Streicher) das Summen einer Biene… Und auch hier bin ich von dem, was das Klavier (vor allem da am Anfang !) spielt, überaus angetan! Tolles Stück!

Das Klavier ist von einem sehr bekannten Musiker, den Bass spielt ein relativ bekannter Afrikaner.
Es wurde Anfang der 80er Jahre in Frankreich aufgenommen.

cloudyTitel 9: Wow, diesmal ein Titel mit Stimme, Gesang! Auch der hat mich sofort, vor allem, als dann noch die Trompeten einsetzen. Irgendwann geht’s dann Richtung Blues, und ich fühle mich an die US-Südstaaten erinnert. Okay, vielleicht so in Richtung Problem Südstaaten-Sklaverei (ich sage nur: „Freedom“!), dann wäre der Bogen zu „Afrika“ wieder gespannt…? Wie auch immer: sehr, sehr toller Titel!

Das war auch eine Überraschung für mich. Ein Album, das ich schon länger besitze. Es ist nicht das bekannteste, dennoch wird im es Allgemeinen sehr wohlwollend bewertet. Der Bassist trägt das Gedicht höchst persönlich vor:

This mule ain’t from Moscow
This mule ain’t from the South
But this mule has some learnin‘
Mostly mouth-to-mouth

This mule could be called stubborn and lazy
But in a clever sorta’ way this mule could be workin’
Waitin’ and learnin’ and plannin’
For a sacred kind of day
A day when burnin’ sticks and crosses is not mere
Child’s play
But a madman in his most incandescent bloom
Whose lover’s soul is imperfection and is most lustrous
Groom

So, stand fast there young mule
Soothe in contemplation
That burning whole and aching thigh
Your stubbornness is ever living
And cool anxiety is about to die

Freedom for your daddy
Freedom for your momma
Freedom for your brothers and sisters
But no freedom for me

cloudyTitel 10: Beginnt etwas schleppend, wird dann irgendwann spannender. Letztlich ist mir der Titel aber insgesamt zu lang, und ich merke, wie meine Aufmerksamkeit schwindet. Der Gesang ist mir insgesamt zu zögerlich, zu wenig ausdrucksstark und prägnant – und zu sehr in den Hintergrund gemischt.

OK, das kann ich verstehen, dass es Dir nicht zusagt, nach Deinen bisherigen Favoriten aus diesem bft.

cloudyTitel 11: Leider auch so ein Stück, zu dem ich noch keinen Zugang gefunden habe. Ich mag zwar die Instrumentierung gern, aber finde auch hier das Zuhören bis zum Schluss eher anstrengend.

Das empfinde ich als sehr spannend, toll gespielt, viel Vibrafon, was eher ungwöhnlich ist, da der Meister sehr geschmackvoll, eher im Hintergrund agiert.

cloudy Titel 12: Auf jeden Fall schon wieder zugänglicher. Ich kann mich gut einlassen auf die Melodie, die das Klavier (und die Gitarre) da spielt. Werde ich sicher noch öfter anhören.

Dann kann ich Dir gerne das Album/Interpret mal durchgeben, wenn Du magst. Hier spielt ein Tunesier eine mittragende Rolle. Er ist auch bekannt für sein Spiel auf einer arabischen Kurzhalslaute.

cloudyTitel 13: Beginnt ebenfalls mit einer Tonfolge, die mir arg bekannt vorkommt… Schade nur, dass es von der Instrumentierung insgesamt so reduziert ist. Weitere Instrumente hätten dem Titel noch viel mehr Spannung verliehen, finde ich.

Es ist auch ein Cover eines älteren Stückes eines sehr bekannten Saxophonisten. Auf dem gesamten Album gibt es nur diese Art der Instrumentierung zu hören. Ich würde es eher unter dem Begriff „Obskures“ einordnen. Insgesamt sind über 70 (!) Titel auf dem Album, es besteht aus 6 (!) CD’s.

cloudy1, 6, 7, 8 und 9 sind somit meine klaren Favoriten in diesem BFT. Wie oben schon gesagt, ich hätte nicht alles davon wirklich so unter diesem Aspekt „Afrika“ erwartet, bin dann aber mal auf die Auflösung und Erklärungen gerade in diesem Zusammenhang sehr gespannt. Nein, exakte Titel oder gar Interpreten kann ich auch dieses Mal nicht benennen; das müssen dann also auch diesmal die Jazz-Kenner hier unter uns probieren. Ich werde jetzt zumindest schon mal lesen, was meine Vorredner hier schon alles gepostet haben, denn ich habe mich wieder mal ganz unvoreingenommen auf diesen BFT eingelassen, habe keinerlei Erläuterungen o.ä. davor gelesen. Nochmals danke an Badlands! Hat viel Spaß gemacht, bei Dir reinzuhören!

 

Freut mich, dass es Dir Spaß gemacht hat und Danke für das Kommentieren! 5 Favoriten sind doch eine gute Quote :-). Die Auflösung bzgl. des Themas Afrika kommt Stück für Stück. Bin ja auch selbst noch an suchen, wie sich die afrikanischen Elemente ausdrücken. Doch sie sind in jedem Stück vorhanden. Werde am Ende meine gesammelten Kommentare posten. Bin auch gespannt, was noch so geschrieben wird.

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