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harry-ragGerade Luke Haines schüttet in seinem Buch „Bad Vibes“ doch kübelweise Häme und Spott über die Popmusik und die Speichellecker der Plattenindustrie aus. Nicht ganz zu unrecht bezeichnet er sein Zeug auch als „Luke-Haines-Music“. Die große Gemeinsamkeit zwischen Pop und dem von dir geposteten Track sind die vordergründig bekömmliche Oberfläche, die Onkel Otto den VW nicht gleich in die Leitplanke lenken lässt. Aber auch nur, weil er kein Muttersprachler ist.
Natürlich hält jeder Künstler seine Musik für einzigartig und nicht kategorisierbar, aber was Luke Haines machte, war immer Pop. Und er weiß das auch. Er ist der Mann, der die Rubettes besungen hat, er ist der Mann, der sich sowohl mit den Auteurs als auch mit Black Box Recorder freiwillig aus der kommoden Kuschelecke des Genre-Künstlers begeben hat, der nur für ein Bescheidwisser-Publikum spielt. Der in die Charts wollte und in den Charts war. Natürlich kübelt er Häme über die Pop-Szene und das Business aus. Bei ihm kriegen alle ihr Fett ab, auch Rock. Als ein Musikmagazin die Auteurs zu „Rettern des Rock“ hochjubelte, war das natürlich das Allerletzte, was er sein wollte. „Rock schleppte sich seit 1981 wie ein todkranker Packesel durch die Landschaft. Wenn es nach mir gegangen wäre, dann hätte man Rock einen gezielten Tritt verpassen können, um ihn von seinem Leiden zu befreien.“ Das sind die Worte eines aufrechten Pop-Künstlers.:)
Ich finde, mit den Begriffen „Mainstream“ und meinetwegen „Schlagerdreck“ hast Du schon genügend Invektive bei der Hand für das, was Du ausdrücken möchtest. Es tut mir leid, aber Dein „Pop“-Begriff ist Normie as fuck, da ist jede Oberstudienrätin bei Dir. (Und nebenbei bemerkt: Die Top 40s werden schon längst von Rap mitdomiert. Das macht sie auch nicht besser.)
XTC – This Is Pop
Poppy – Pop Music
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