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Anonym
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Ich wollte ja eigentlich schon viel früher ein paar Zeilen schreiben, aber ich konnte mich nicht überwinden. Nicht weil es so schrecklich war, ganz im Gegenteil. Ich spreche vom ersten der drei letzten Runrig Konzerte in Deutschland. 7. Juni in Berlin. Auf der Zitadelle Spandau.
Ein Runrig Konzert wie jedes andere. Oder doch nicht so ganz. Wie immer eine unglaubliche Stimmung. Menschen mit guter Laune. Männer die singen und tanzen(!). Frauen sowieso, aber das ist ja nicht soo ungewöhnlich. Sehr schöne Location und die Akustik war sehr gut. Einzig dieser leise Hauch von Wehmut, der wie Rauch zwischen dem Publikum waberte, war anders als sonst.
Bereits mit dem zweiten Titel – Protect and survive – hatten sie mich dann voll erwischt. Unterlippe zittert, Wasser steigt in die Augen und die Stimme ist auch nicht fest beim mitsingen. Eines meiner absoluten Lieblingslieder. Bruce ist außergewöhnlich gut bei Stimme. Ich erinnere mich an das erste Konzert mit ihm als neuen Sänger, damals in Mannheim. Jung, sympathisch aber man merkte ihm die Unsicherheit an. Und die Stimme war gut, aber es fehlte da noch etwas. Dagegen dieses mal… gegen Ende des Konzerts ein paar leichte Kratzer in der Stimme, aber sonst fantastisch (die Kratzer haben auch nicht gestört).
Die Band war sehr gut drauf, man merkte ihnen aber auch an, dass sie stellenweise mit ihren Gefühlen kämpfen mussten. Da hier ja jemand zum allerletzten Konzert in Stirling fährt, werde ich die Playlist nicht posten – wäre auch etwas lang, denn sie haben drei Stunden gespielt. 29 Titel bei denen mir – zum letzten mal live – das Herz aufging. Selbstverständlich „Loch Lomond“ als vorletzter Titel (den hat das ältere schottische Paar leider nicht mehr mitbekommen, denn sie waren dermaßen betrunken, dass sie von ihren Begleitern mehr oder weniger weggetragen werden mussten). „Every River“, „the greatest flame“, „Hearts of olden glory“, „in search of angels“ und natürlich „going home“ um nur einige wenige zu nennen. Meine „Heuler“, obwohl ich mich merkwürdigerweise bei „Going home“ noch am meisten beherrschen konnte. Aber vermutlich hatte ich 1997, beim Abschiedskonzert in Stirling von Donnie Munroe, dem damaligen Sänger, schon alle Tränen vergossen.
Es war ein schönes, auch sehr berührendes Konzert mit vielen singenden, trinkenden und schluchzenden Menschen (und nicht nur Frauen haben geweint).
Schön wars. Schade ists
Ach ja: falls irgendjemand über die „runrig rarities limited collectors box“ 6 CDs und 3 DVDs stolpert: bis 60 € würde ich ausgeben (die rd. 150€ bei Amazon … pfff)
Ps: und zum Stones-Konzert am Samstag trage ich – sofern es nicht zu heiß ist – selbstverständlich mein neuestes (und letztes) Runrig T-Shirt
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