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La casa de papel – Haus des Geldes S01
krautathausDann hat’s mir entdgültig gereicht, meine Frau und ich haben uns angeschaut und beide den Kopf geschüttelt. Neben mittelmäßigen Dialogen und einer Riege von Stereotypen schafft es ein angebl. intelligenter „Professor“ nicht, innerhalb von 7 Monaten Vorbereitungszeit festzustellen, daß er es mit 50 % Idioten zu tun hat.
Man selbst geht halt eher noch als Professor durch, wenn man einen Haufen Idioten um sich scharrt. Aber im Ernst. Meine Schmerzgrenze war ein bissl höher. Zu Beginn war ich noch hin und hergerissen. Dann fand ich es ein paar Folgen lang ganz angenehm, mal wieder eine Serie einfach nur so „wegzugucken“, ohne viel mitzudenken. Die zuvorkommende Stimme aus dem Off hat ja schön regelmäßig zusammengefasst, um entscheidende Momente hervorzuheben… oder um Momente vermeintlich entscheidend zu machen. Ich hatte erst ab Folge 12 (von 22) den Impuls, tatsächlich aufzuhören. Ab dieser Folge war man endgültig bei Prison Break angekommen. Das letzten Bisschen Qualität wurde für hanebüchen zusammenkonstruierte Spannungsgmomente geopfert. Kulminiert ist das Ganze dann in der Finalfolge und ihren überlangen Schießereien (Marke: auf 1.000 Schüsse kommt kein Treffer), bei denen jeder einzelne unserer Bankräuber den durchgezogenen Abzug mit martialischem Gebrüll untermalte.
Meine Frau meinte, es wäre ein bissl „wie Tarantino“. Nachdem ich zunächst ein wenig pikiert geguckt haben werde, musste ich ihr aber recht geben. Denkt man an die Schwemme filmischer Epigonen nach Pulp Fiction & From Dusk Till Dawn und den nachhaltigen Einfluss auf die Filmwelt (sowohl den des Originals als auch insbesondere den der Nachahmer), dann würde es ohne Tarantino so etwas wie Haus des Geldes so nicht geben. Vielen Dank auch.
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