Antwort auf: Plattenspielerberatung?

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labanHi meine Meinung: Wenn es Dir um Neugeräte geht solltest Du Dich bei den Herstellern Rega und Pro-Ject umschauen. (…) Ich persönlich kann mit modernen Drehern nichts anfangen und habe mir einen vom Fachmann generalüberholten Klassiker aus den 80ern geholt. (Thorens TD320 MKIII)

So lautet auch meine Empfehlung. Wenn es ein (vergleichsweise preiswertes) Neugerät sein muss, macht man mit einem Einstiegsmodell von Rega oder Pro-Ject nichts falsch.

Gut erhaltene Thorens aus der 3er-Serie (316, 318, 320, Unterschiede bestehen im Tonarm) sind aber teils noch günstiger zu bekommen. Würde man Geräte in der Materialqualität heute fertigen lassen, müssten sie ein Vielfaches eines Einstiegs-Rega kosten.

Moderne Geräte können da nicht zwangsläufig mehr, nur weil sie neuer sind. Man sollte nicht vergessen, dass die LP-Wiedergabe Ende der 70er/Anfang der 80er weitestgehend ausgereizt war. Damals konnten die Geräte aber in großer Stückzahl und dementsprechend günstig produziert werden, während „Vinyl“ trotz des so wahrgenommenen Booms heute ein Nischenthema ist und Plattenspieler – im Vergleich zu früher – in Kleinstauflagen produziert werden.

So ein 320 galt Ende der 80er als „Krone“ der LP-Wiedergabe diesseits des „High-End“-Bereichs unter 1.000 Mark. Die Japaner brachen sich einen Ast ab, mit ihren immer aufwändiger werdenden, quartzgesteuerten Direktantrieben die simplen Riemantriebler von Thorens soundmäßig zu schlagen, was erst Geräten gelang, die ein vielfaches eines 320 kosteten.

Wenn man einen gut erhaltenen gebrauchten Thorens bekommt, ein paar Euro in einen Service (neuer Riemen, evtl. Teller-Lager reinigen + neues Öl) investiert und 200-300 für ein ordentliches neues MM-System, dann kann man für 500-600 Euro die nächsten 20-30 Jahre sehr zufrieden LPs genießen.

Gerade Musik aus den 60er/70er/80ern MUSS einfach analog gehört werden …

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