Antwort auf: Ich höre gerade … klassische Musik!

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gypsy-tail-wind
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Bei mir gab es heute am frühen Abend die volle Mahler-Dröhnung – das LSO mit Rattle und Nr. 9. Unglaublich bewegende Musik, die mich in der Tat um Worte ringen lässt. Ich warte wohl einfach auf die NZZ-Rezension, die gewiss am Montag erscheinen wird. Über das Mozart-Konzert mit dem Kammerorchester Basel unter Giovanni Antonini sowie Regula Mühlemann möchte ich aber schon die ganze Woche ein paar Zeilen schreiben, komme aber erst morgen dazu. Mozart gibt es denn jetzt auch wieder – nachdem ich vorhin zufällig noch „Der Staat gegen Fritz Bauer“ schaute, lief vor ein paar Tagen auf arte. Passt zur aktuellen Lektüre, die ich auch auf dem Weg zu und von Mahler mit hatte, Philippe Sands „East West Street“ (dt. „Rückkehr nach Lemberg“), ein überaus bewegendes und ganz hervorragendes Buch. Von Perlemuter läuft wieder CD 1, die Sonaten KV 279-283, vielleicht bin ich noch lange genug wach, als dass der Atem noch für KV 284 reichen würde, mit der CD 2 beginnt (die dann noch KV 309-311 enthält).

Eduard Erdmann heute Morgen fand ich übrigens eine sehr besondere Erfahrung – das passt dann wohl wieder zu Scherchen und seinem Bach, an den ich durch die Zender-Einspielung der Stiedry-Fassung der „Kunst der Fuge“ erinnert wurde: wie Scherchen scheint Erdmann ein denkender, offenlegender Interpret zu sein – der eben gar nicht interpretiert sondern darlegt, offenlegt, seziert, ausbreitet, zur Betrachtung freilegt … das führt z.B. nicht zu einer mitreissenden und bewegenden D 960, wie man sie bei so vielen anderen Pianisten kriegen kann (was ja auch überaus grossartig ist – eine andere gerade angekommene neue Einspielung von Clara Haskil auf Orfeo harrt da auch noch darauf, gehört zu werden, und die Hyperion-CD von Hamelin ist inzwischen auch offiziell draussen, das war davor meine neuste, nach Zimerman, der auf seiner jüngsten CD wohl in D 959 noch etwas mehr glänzt als in D 960).

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