Antwort auf: The Sound of German HipHop

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downstroke

Registriert seit: 19.04.2018

Beiträge: 40

harry-ragDu hast dich hier angemeldet, um auf HipHop rumzuhacken. Dies konntest du in deiner ursprünglichen Forumsumgebung nicht tun, weil du dein Gesicht vor dem Haufen miserable fucks nicht verlieren wolltest (…).

Du weißt gar nichts, Jon Schnee. Und es ist auch falsch, von Deinen Bedürfnissen auf die anderer zu schließen. Du repetierst nach wie vor lediglich Deine zusammengereimten Vorwürfe, inhaltlich kommt leider nichts.

Die Pointe dabei ist, dass Du hier an mir exakt das Verhalten exerzierst, dass Du der „Mehrheitsgesellschaft“ vorwirfst: Ausgrenzung aufgrund einer bestimmten Eigenschaft (hier: neu im Board), abschließende Bewertung einer Person anhand mal gerade oberflächlicher Eindrücke, permanente Selbstversicherung der eigenen Vorurteile, keine Bereitschaft zum Dialog in der Sache, stattdessen permanente Provokation und (in meinem Fall) untaugliche Versuche, zu beleidigen.

stormy-mondayGewaltverherrlichung und Sexismus.

Auf Gewaltverherrlichung will ich hier gar nicht so sehr abstellen. Das ist in der Musik auch alles andere als ein Alleinstellungsmerkmal des (deutschen) Gangsta-Rap. Da ist mein Kunstbegriff auch der, dass die Kunst die Realität nachahmt/widerspiegelt – und nicht umgekehrt. Ich kann auch noch die Motivation junger, testosteron-geschwängerter Männer nachvollziehen, sich im Battle-Modus gegenseitig zeigen zu wollen, wer den Längsten hat. Ich bin aus dem Alter raus, aber für @harry-rag scheint diese Form von „Druckabbau“ ja ebenfalls ziemlich wichtig zu sein, siehe oben. Aber klar: Diese Spiele finden zwischen Männern auf allen Ebenen der Gesellschaft statt. Daher meinetwegen: Geschenkt. Letztlich eine Frage der Persönlichkeitsstruktur. Damit wird sich die Menschheit wohl auch noch ein paar Evolutionsstufen herumärgern müssen.

… und wo mein Verständnis dann endet ist, wo dieses Testosteron-Gepose auf Kosten von Mädchen und Frauen geschieht. Den Hinweis, dass die Diskriminierung von Frauen ihren Ursprung nicht im HipHop hat, empfinde ich an der Stelle als billige Ausflucht. Diese Erkenntnis ist ein no brainer. Sie erklärt aber nicht, warum man das eine verurteilt und das andere total normal findet.

Ich hätte es interessant gefunden, warum intelligente, reflektierte Menschen wie @harry-rag oder @irrlicht damit umgehen, ob und warum sie die Kritik an der Stelle nicht teilen. @irrlicht hatte sich hier zwar relativ umfassend zum Thema HipHop-Liebe im allgemeinen erklärt, die Sexismus-Frage beschränkt sich dann aber auf die Feststellung, dass (selbst) eine Freundin Kool Savas‘ „LMS“ mitrappt … Wobei sogar ich über Lines wie „Ich bin fortschrittlich fickrig und hab‘ Noppen aufm Schwansen“ oder „Meine Bälle wiegen gemeinsam vier Zentner Du denkst, du hast es drauf, doch du rammelst wie ’n Rentner“ schmunzeln kann und sogar ich anerkenne, dass der Text nun ganz offensichtlich derart überzeichnet und ironisch gebrochen, ja sogar selbstironisch ist; aber genau das ist bei den meisten Jungs, deren Gesicht schon permanent zur Faust geballt ist, eben nicht zu erkennen.

Da stand kurz die Frage im Raum, ob sich das, was Ältere wie ich (und offensichtlich auch@stormy-monday) als Backlash empfinden, tatsächlich das Recht von Frauen jeder jüngeren Generation sein könnte, die Frage, wovon sie sich herabgewürdigt fühlen, neu zu verhandeln. Das ist meiner Meinung nach doch die spannende Frage: Welchen Impact hat Sprache an der Stelle auf das Geschlechterverhältnis und Rollenmodelle?

Auf meine daran anknüpfende Fragen schlief die Diskussion seitens @irrlicht sofort ein, von @harry-rag kam lediglich der Versuch, das Ganze mit einem Wort ins Lächerliche zu ziehen.

Könnte aber auch sein, dass Harry „Fahr schon mal den Lambo vor“ Rag mir auf die Weise begreiflich machen will, wie HipHop funktioniert? Vielleicht habe ich’s ja nach 3-4 weiteren Ausfällen gegen mich verstanden …

zuletzt geändert von downstroke

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