Antwort auf: Mazzy Star

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friedrich

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bullitt

friedrich bullitt, da hast Du natürlich recht. Ich klage auf hohem Niveau, wenn ich mich beschwere, dass Mazzy Star so klingen wie Mazzy Star eben klingen. Aber man kann es sicher auch unterschiedlich bewerten, wenn eine Band heute immer noch genauso klingt wie vor 25 Jahren. Was damals neu war ist eben heute alt. Ist das wirklich schon so lange her? Tatsächlich, Tonight … erschien 1993 und zwischen damals und heute liegt eine ganze Generation.

friedrich Joa gut, so kann man das natürlich auch sehen. Allerdings hat die Band in den 25 Jahren gerade einmal vier LPs veröffentlicht und am Puls der Zeit waren sie damit ja eigentlich nie. Sie zogen immer eher in ihrem eigenen Kosmos ihre Bahnen, so wie Hope Sandoval solo ja auch. Ich nehme sie daher seit jeher ziemlich losgelöst von Raum, Zeit und Trends wahr und denke bei dem neuen Track nicht sofort an 1995, wie ich das bei anderen Acts tun würde.

@bullitt, ja, da hast Du recht. Opal und Mazzy Star klangen für mich damals neu, dabei panschten sie auch da schon Country, Psychedelia, Blues und T.Rex (das erste Stück auf Happy Nigthmare Baby, Rocket Machine) und bremsten das auf Slo Mo runter. Eine ganz eigene Mischung und die Hauptbestandteile haben sich bis heute nicht geändert. Vielleicht ganz gut, dass sie ihrem Paralleluniversum treu bleiben und nicht mit der Zeit gehen.

Aus heutiger Sicht wirkt das auf mich tatsächlich manchmal wie Trip Hop – der damals aber noch gar nicht erfunden war. Eine rein hypothetische Trip Hop-Version von Mazzy Star finde ich reizvoll. Man müsste MS mal remixen. Oder eine Dub Version machen.

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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)