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Anonym
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Musik muss doch auch für sich sprechen und darf nicht erst Sinn ergeben, nachdem ich mich dem Genre nahezu akademisch genähert und mich mit den Lebensläufen der Interpreten penibel auseinandergesetzt habe.
Wieso muss Musik/Kunst das tun? Ist es das Problem von Terry Gilliams „Fear And Loathing In Las Vegas“, wenn die Zuschauer denken: „Ah, zwei Verstrahlte nehmen ganz viele Drogen!“ – und das für die Essenz des Filmes halten? Wer nur an der Oberfläche kratzt, kommt halt zu entsprechenden Schlüssen.
Und ich vermute eben nicht, dass der gemeine HipHop/Rap-Konsument die Hintergründe und vermeintlichen Absichten so aufarbeitet, wie das bei Dir und Irrlicht der Fall ist.
Ich behaupte dagegen, dass in allen Subkulturen eine tiefergehende Auseinandersetzung mit den Inhalten stattfindet. Du behauptest hier ein Problem, das auf den Mainstream zutrifft, der mal eben die Zehen ins gerade angesagte Gewässer hält, um dann die Wasserqualität zu verkünden.
Außerdem schwingt da wieder dieses „Ja, ICH weiß wie man differenziert, aber doch nicht DIESE Leute…“ mit.
Vielleicht muss einfach die Mehrheitsgesellschaft ihr Game upsteppen, damit aus ihren Kindern eben nicht hirnlose Konsumenten werden, die keine Möglichkeit zur Differenzierung haben, weil dies in der breiten Masse nicht vorgesehen ist? Dort weiß man ja, was gut und schlecht ist. Gott weiß es, der es an den ersten Mann im Staat weitergibt und die Sozialarbeiter missionieren dann in den „Brennpunkten“. Verkündet die frohe Botschaft! (Und peitscht die Ungläubigen ein wenig aus!)
Und ein friedliches Miteinander bzw. der Wille darum ist doch die Basis einer jeden erstrebenswerten „Gesellschaftsform“.
Die Menschen hätten die Mittel um in Wohlstand und Frieden zu leben. Sie entscheiden sich aber lieber für Gott, Nation und Kapital. Ich sehe da keinen großen evolutionären Vorsprung zu Kollegah oder Landser.
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