Antwort auf: The Sound of German HipHop

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Danke @harry-rag und @irrlicht für die Erläuterungen und Einordnungen, vieles davon leuchtet mir ein. Manches bleibt mir aber unbegreiflich. Dies zum Beispiel:

irrlicht Ich lebe lieber mit Gewalt, Prostitution, Sexismus direkt vor meinen Augen. Deutschland ist von einem Land, das wirklich tolerant wäre, ob es um Gender, Homosexualität oder Hautfarbe geht, noch Jahrzehnte entfernt. So zu tun, als wäre Gangster Rap die Eisspitze des Ekels, während man die fotogeshoppte Tageszeitung mit der lächelnden Blondine aufschlägt, ist, nun ja, nettestensfalls Eskapismus.

(…)

Mich stören Leute, denen es einen großen Scheißdreck um die Kunstform, die Menschen dahinter, die Szene, die Beweggründe geht, sondern die nur alle paar Monate einen Skandal nutzen, um ihre unreflektierten Ressentiments weiter zu füttern. Ansonsten findet absolut keine Auseinandersetzung statt und man redet mit jedem Beitrag gegen eine Backsteinwand. Beatrix von Storch Syndrom.

Ich will mich mit offen und selbstgefaellig zur Schau gestelltem Sexismus nicht abfinden. Und dass subtilere Sexismen wie gephotoshoppte Frauenbilder oder Heidi Klums Zynismus-Show auch schlimm sind, ändert daran für mich nichts. Beides ist Teil desselben Problems. Und wir leben nun mal in einer Gesellschaft, wo an vielen Fronten Backlashs im Gange sind: aufgaerender Antisemitismus, Rassismus, Sexismus. Ich finde, dem muss man entgegentreten.

Und ich möchte auch nicht alle, die jetzt staunend und empört erstmals zur Kenntnis nehmen, was bei Kollegah & Co so alles vorkommt, als Heuchler  bürgerliche Deppen oder gar Beatrix- von-Storch-Wiedergaenger schmaehen. Das kommt mir etwas unfair vor und auch ein bisschen wie ein Schuldumkehrtrick.

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