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Anonym
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Das Westernreitekonzert Nr. 5 von Beethoven ist gewiss nicht mein „Lieblingskonzert“, aber der kleine Abstieg zu Beginn des zweiten Satzes interessiert mich immer wieder, und da bin ich gerade hängengeblieben. Mit Gould und Benedetti Michelangeli. Nur gute Leute am Werk, Ancerl, Giulini, die Wiener Symphoniker, das Toronto Symphony Orchestra ist ihnen gegenüber etwas im Nachteil. Die Geschichte, wie es zu Gould mit Ancerl kam, erzählt der youtube-Beiträger, ich muss sie hier nicht wiederholen. Was der Beitrag nicht erzählt, sind Goulds Worte, verschmitzt wie oft: „Wie sieht das denn aus, Nr. 1 springt für Nr. 2 ein?“ Darin liest sich die Wertschätzung Goulds für Benedetti Michelangeli – und Probleme hatten sie wohl alle, was sonst.
Ich kann beiden Aufführungen viel abgewinnen – es gibt halt nie alles zugleich, Benedetti Michelangeli nimmt zu Beginn des zweiten Satzes den abschließenden „Springepunkt“ im ersten Eingang einfach so mit und drückt auf die Taste, als müsse eine Dichtung dicht gemacht werden, Gould berührt sie kaum, um Luft zu geben. Und am Ende „meinen“ sie womöglich das Gleiche. Bei Oktavsprüngen dürften sie allerdings sehr verschieden denken, überhaupt bei Intervallen.
Ancerl – Toronto Symphony Orchestra – Gould 20.40 min
Giulini – Wiener Symphoniker – Benedetti Michelangeli 24.02 min
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