Antwort auf: Ich höre gerade … klassische Musik!

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gypsy-tail-windDanke @clasjaz, von der Zender/Stiedry-Sache habe ich eine spätere Billigausgabe bei DG/Universal bestellt – scheint dieselbe Einspielung zu sein (sowas macht man ja auch kaum zweimal) – klick.

Ich bin dann gespannt, wie Du Zender/Stiedry im Vergleich zu Scherchen hörst!

Was Szigeti betrifft: da wäre eine grosse, die Labelgrenzen überschreitende Box, wirklich sehr begrüssenswert … aber ich sehe das nicht in den Sternen und auch sonst nirgendwo.

Eine solche Box fehlt mir auch – und Hoffnung, dass sich das alsbald ändern wird, habe ich auch nicht.

Gestern spät lief dann genau so eine Box, die über alle Labelgrenzen hingeweg geht – den Grossteil der Aufnahmen hat wohl APR aufbereitet und dann zur Verfügung gestellt (gegen ein ordentliches Entgelt, nehme ich an): Eileen Joyce – The Complete Studio Recordings (Australian Eloquence, 10 CD, 2017) Die Pianistin zog sich 1960 ohne grosse Ankündigung vom Konzertleben zurück, fühlte sich zu dem Zeitpunkt wohl leer und ausgehölt – und haderte fortan mit ihrer Hinterlassenschaft, wie man dem sehr ausführlichen Booklet entnehmen kann (50 Seiten oder so, nur Englisch, diverse Texte zu ihr und auch zu den Aufnahmen – ein echtes Liebhaberprojekt). Unter anderem hat wohl Glenn Gould ihren Mozart bewundert, und auf der ersten CD gibt es nach ein paar küzeren Stücken (JS Bach, Paradies, Mozart) denn auch die Sonate KV 545, weiter geht es danach mit Schubert (Andante D 604, Impromtpus D 899/2 und D 899/4) und Chopin (Nocturne Opp. 9/2 & 32/1, Fantaisie-Impromptu, Berceuse) und schliesslich mit Schumann (zwei Noveletten, ein Stücklein). Auf CD 2 gibt es dann Liszt und Brahms … ich bin gespannt. Die Aufnahmen stammen alles in allem aus den Jahren 1932-1958, wobei die späteren Jahre anteilsmässig stark untervertreten sind und auch die letzten Aufnahmen grossteils noch in mono – aber das stört mich überhaupt nicht. Hier findet sich eine Rezension der Box: https://www.gramophone.co.uk/review/eileen-joyce-the-complete-studio-recordings

Ja, Eileen Joyce. Ich bin auf sie tatsächlich nur durch Glenn Gould gekommen, als ich bei einer ziemlich langen Gould-Beschäftigung auch seine Schriften gelesen habe und was ich an Literatur über ihn – neben den Platten – heimschleppen konnte, und da mochte ich seiner Empfehlung einfach folgen. Die einschlägigen Biografien über Gould erwähnen Joyce nicht. Falls Du die Bände mit den Schriften von Gould (die Tim-Page-Edition in deutscher Übersetzung) zur Hand – ohne Aufwand – hast und dort ein Register ist, schaust Du dann kurz noch, in welchem Text Gould Joyce erwähnt hat? Ich habe hier nur die drei französischen Bände von Monsaingeon, die enthalten kein Register. Und ich erinnere mich nicht mehr … Aber bitte keine Suche!

Damals gab es diese Box noch nicht, was ich fand – zu einem völlig normalen Preis, nicht zu diesem heutigen Aberwitz -, war diese CD:

Ich habe sie eben wieder eingelegt – seit Langem mal wieder – und bin erneut von Joyces völlig bestimmter Zurückhaltung eingenommen; sie spielt, als würde ihr niemand zuhören, für sich.

Es gibt eigenartige Geschichten aus ihrer Kindheit und Jugend, ein Känguruh, eine Schlange usw. kommen vor, dazu auch ein Buch von einer „Lady Abrahall“: „Prelude“. Ich hatte es mir damals ebenfalls besorgt, aber nie zu Ende gelesen und finde es gerade auch nicht. Die Box oben und ihr Spiel dürfte auch wichtiger sein.

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