Startseite › Foren › Das Konzert-Forum: Wann, wer und wie › Und so war es dann › Böhse 0nkelz, Loreley am 18.07.2003 › Re: Böhse 0nkelz, Loreley am 18.07.2003
Danke … na endlich. Ich dachte schon, ich sei alleine mit meiner Ansicht, dass Idioten, die mit Nazi-Ideologien kokettieren (oder wegen mir kokettiert haben), dies nicht einfach als Dummer-Jungen-Streich durchgehen lassen dürfen. Nach dem Motto „Sie wahren jung und brauchten das Geld!“, oder was?
Ihre Hinwendung zu „den Guten“ ist vielleicht ein kluger Marketing-Schachzug, glaubwürdig erklärt werden … das kann er allerdings nicht.
:voidod:
Es gibt genau ein Album, auf dem sie mit übertriebenem Patriotismus (was nicht gleich „Nazi-Ideologie“ ist) kokettieren, und das ist die Platte „Der nette Mann“ aus dem Jahr 1984, also bald 20 Jahre her.
Ob die Hinwendung zum „Guten“ ein Marketing-Schachzug war? Hm, gute Frage. Die Onkelz haben der rechten Szene, (bzw. der Skinhead-Szene, die zu dieser Zeit fast vollständig nach rechts gedriftet war) um die Jahre 1986/87 den Rücken gekehrt. Bis zu dieser Zeit war die Band eigentlich nur in (rechten) Skinheadkreisen bekannt und beliebt gewesen. Hier hatten sie ihre Fans und ihre Erfolge, so daß der Schritt zu sagen. „Ihr könnt uns, wir spielen da nicht mehr mit!“ zunächst mal im Grunde nur Nachteile brachte. Als Musiker waren sie zu diesem Zeitpunkt einfach zu schlecht und zu unbekannt, um ein größeres Publikum außerhalb „ihrer“ Szene anzusprechen. Der wirklich große Erfolg stellte sich hingegen erst um das Jahr 1992 ein, als die Band sich mittlerweile ein gewisses musiklisches Potential angeeignet hatte und sich bereits mehrfach deutlich und unmißverständlich von rechtem Gedankengut distanziert hatte.
Außerdem glaube ich kaum, daß eine Band, die angeblich heute noch mit dem „Nazi-Image“ kokettiert, sich vor 15.000 ihrer Fans hinstellt, und Neo-Nazis sowie ultra-rechte Gruppierungen und Parteien von der Bühne ‚runter als „Schwachköpfe“ tituliert, unter dem Jubel von vielleicht 99% aller Anwesenden.
Noch ein Wort zu „dummer Jungen-Streich“ usw.: Wenn Du in Deutschland einen Menschen umbringst, bist Du in den meisten Fällen nach 15 Jahren wieder draußen. Die Onkelz müssen sich jetzt jedoch schon seit 20 Jahren für drei oder vier Lieder entschuldigen und rechtfertigen, die sie als Teenager aus asozialen Verhältnissen vermutlich mit besoffenem Kopf zusammen geschustert haben. Wenn dies vier mittlerweile um die 40-jährigen Musikern so geht, warum sollte sich dann ein gefährdeter 16-jähriger z.B. überhaupt für ein Aussteigerprogramm für Rechtsradikale interessieren?! Einfach mal drüber nachdenken!
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Wann wurde abgestimmt wer hat das vorgeschlagen? Ich glaube es stimmt bestimmt aber ich wollte doch mal fragen, sag' mal: Ist das so?