Antwort auf: Donovan

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henne2

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Schließe mich an. Die „Golden Hour of Donovan“ war im Plattenschrank meines Vaters. Eine ziemlich gute Auswahl des Materials für Pye.

Die von @sam  genannten Alben „Golden Hour Of The Kinks Vol. 1/ 2“ sowie „Golden Hour Of Status Quo Vol. 1/2“ sind ebenfalls schöne Compilations aus der Pye-Ära dieser Bands. In den 1970ern wohl ziemlich verbreitet, da im Vergleich zu anderen Releases (Stichwort: Festpreisbindung) günstig zu erwerben.

Ich schätze die Alben der „Golden Hour Of“-Serie noch aus einem anderen Grund, der (evtl. zurecht) bei euch Kopfschütteln hervorruft, nämlich: für diese Platten (gilt auch für Donovan, Kinks, Status Quo) wurde ein spezieller, in den 70ern gern hergestellter „Fake-Stereo-Mix“ produziert; das heißt, dass ursprüngliche Mono-Aufnahmen, wie meist auf der Cover-Rückseite entsprechend vermerkt wurde, electronically re-processed  wurden, to give a full Stereo effect.

Diese Mixe haben, wie ich finde, mehr „Hall“ und klingen lauter und rauer als etliche der ursprünglichen Mono-Abmischungen; auch bei den Alben der  Pop Chronik  Serie  (Kinks, Troggs, Hollies, Canned Heat…) wurden solche Mixe speziell angefertigt. Es ging wohl auch darum, „Hörgewohnheiten“ zur damaligen Zeit zu befriedigen – mit dem Equipment von Saba, Dual  und Braun…

Natürlich muss man sowas mögen; ich bin halt damit aufgewachsen und bin heute noch verblüfft, wie raunchy  und voluminös zum Beispiel die Fake-Stereo-Mixe von Kinks-Songs wie  All day and all of the night  oder  Autumn Almanac  klingen im Vergleich zu etlichen (offiziellen) Pressungen aus den 80er oder 90er Jahren, wo das (nicht zuletzt auf CD) dünn und mickrig klingt. Noch heute ziehe ich es vor,  You really got me  in dieser Form zu hören und nicht auf irgendeinem Remaster…

übrigens wurde das Verfahren auch auf (zum Beispiel) Platten der Rolling Stones („Milestones“, 1971: das einzige Album, auf dem man Satisfaction  in Stereo hören kann) oder Pink Floyd („Relics“ – die Fake-Stereo-Abmischungen von Arnold Layne  und  See Emily Play  haben es sogar auf deren Capitol-Album Works  ins CD-Zeitalter geschafft… ob das Absicht war, bleibt dahingestellt…).

Entschuldigt mein Abschweifen – wie gesagt, das muss man natürlich mögen… Heutzutage gilt ja vielen das Mono-Original als Heiligtum… wollte das nur anmerken, weil es ja oben um die „Golden Hour Of Donovan“ ging, auf der es eben auch „Fake Stereo“ zu hören gibt…

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