Antwort auf: Konzertimpressionen und -rezensionen

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soulpope
"Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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Freitag, 16. März 2018, 19.30 Uhr

Franz Liszt Konzertsaal Raiding
Klavierzyklus I
Boris Bloch, Klavier

„Die Rollen des Franz Liszt“

„Der Abbé von Rom“
Franz Liszt: aus: Années de pèlerinage „Troisième année“ S.163
Les jeux d’eaux à la Villa d’Este
Aux cyprès de la Villa d’Este (I) / Thrénodie

„Der Wagnerianer“
Franz Liszt: Spinnerlied und Senta-Ballade aus der Oper „Der fliegende Holländer“ von Richard Wagner S.440 und S.441

„Venezia. Wagner. Liszt“
Franz Liszt: La lugubre gondola II S.200/2
Franz Liszt: Am Grabe Richard Wagners S.202

„Venezianer und Neapolitaner“
Franz Liszt: aus „Venezia e Napoli“: Canzona und Tarantella. S.162

„Der Europäer aus dem Osten“
Franz Liszt: Polonaise Mélancolique c-moll S.223/1
Franz Liszt: Six Chants polonais S.480

„Die ungarische Seele“
Franz Liszt: Ungarische Rhapsodie Nr.12 S.244

Es war ein meinerseits sehr erwartetes Ereignisz und – um es vorwegzunehmenden – es wurde ein fantastischer Konzertabend.

Im akustisch hervorragend angelegten Konzertsaal des Lisztgeburtsortes Raiding im Südbugenland entspann sich vom ersten Moment an ein Lisztschauspiel mit Anspannung bis in die Haarspitzen. Bloch ist eim veritabler Großmeister mit einer präzisen Anschlagkultur, welche auch in den fast orchestral anmutenden Passagen eine absolute Durchhörbarkeit präsentiert und – was wohl besonders stupend ist – eine unglaubliche Zärtlichkeit offenbart.

Bloch erzählt in einer zwischentzeitlichen Conference von seiner lebenslangen Liebe zu Liszt und diese ist auch durchgehend erhörbar. Im 2ten Konzertteil (jedes Set ca 70 Minuten !!) gibt er als Sonderprogrampunkt die Lisztsche Bearbeitung von Schuberts „Ständchen“ und da ist es schon sehr schwer die eigenen Emotionen zurückzuhalten …. nach der „Ungarischen Seele“ ist Schluss, stehende Ovationen machen die Verbindung zwischen dem Künstler und Publikum perfekt …. gottseidank keine Zugabe mehr, denn dieses Konzert endete perfekt, es war alles gesagt und klang noch sehr lange nach ….

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  "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)