Antwort auf: Ich höre gerade … klassische Musik!

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gypsy-tail-wind Gestern Abend zum allerersten mal (endlich, @clasjaz … ich hatte die grad gekauft, als ich damals zu Besuch war und Du mir von einem Konzert berichtet hast, das damals wohl auch schon eine Weile zurück lag) Queyras mit Bachs Cellosuiten – sehr, sehr schön! Man frage nicht, weshalb ich so lange gewartet habe, die Einspielung anzuhören … vermutlich weil da nach Casals einfach mal lange nichts kommt. Fournier lief zwar, ein paar andere auch (die zweite von Gaillard z.B.), aber Eindruck machte mir da eigentlich nur Guido Schiefen (auch da @clasjaz ). Jüngst kam der lustige Anachronismus von Pandolfo dazu und auch die letztes Jahr erschienene neue/zweite Einspielung von Demenga. Die Werke sind mir sehr nah, gewiss – aber ich brauche eigentlich gar keine Aufnahmen, um das zu konstatieren.

Das freut mich aber sehr! Ja, das liegt alles schon eine Weile zurück. Ich habe gerade diese CD hier eingelegt:

Nicht, dass ich wirklich sehr viel mit Britten anfangen kann, immer wieder mal, das schon, aber er ist bei mir einfach nicht so wichtig. Jedenfalls, was auch hier wieder angenehm ist: Wie fein die Techniker den warmen und dabei immer auf Punkt gespielten Ton von Queyras reproduzieren. – Queyras kommt in ein paar Monaten hier zu den Festspielen: mit den Cellosuiten von Bach. Dazu gibt es Tanz; das lässt mich einen Besuch noch überlegen. Andererseits kann ich ja einfach die Augen zu machen oder besser, mich nur auf Queyras konzentrieren.

Und sonst ist auch für mich Casals eingeprägt und ferner sonst kann ich sagen, dass ich die mir wichtigsten Werke kaum noch höre. Das ist etwas übertrieben, aber nicht sehr. Das Imaginäre, das die Werke herausstellt in den nahegehenden Interpretationen – die sind natürlich dennoch wichtig, wenn man im Partiturlesen nur ein bisschen, also nicht hinreichend, bewandert ist, wie ich; ich brauche dann schon noch, zumindest kurz, die Realisierung -, hat eine doch sehr große Erinnerungsmacht.

Fournier schätze ich mit Bach immer noch sehr aufgrund seiner völlig einfachen Eleganz; diese war das, was er für mich zu Casals ergänzen, anders sagen konnte. Wenn ich einen Pianisten mit ihm vergleichen würde, wäre das Claudio Arrau. Da ist noch Rostropovitch, ich habe aber nur die VHS-Kassette mit den Einspielungen aus Vézelay. Das berührt schon; damals bin ich gleich, da war R. aber schon wieder weg, in dieses Dorf gefahren und in die Kathedrale hochgestiefelt.

Gaillard kenne ich immer noch nicht – vielleicht finde ich zum ersten Schnuppern etwas im Netz.

Falls Du, @soulpope, dann einmal Queyras hören möchtest, bin ich sehr gespannt auf Deinen Eindruck.

Ich lege, was sonst, gleich Casals mit den Suiten ein. Die bewegen mich immer, wie oft war ich in Sant Miquel de Cuixà, in Prada (Prades), eine Zeitlang Höhepunkt des Lebens.

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