Antwort auf: Das beste Debüt-Album der 90er

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mr-blue

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sam

mr-blue

sam Jeff Buckley – Grace (1994)

Uff, keine Ahnung, warum dieses Album so geschätzt wird . Ich kann mit diesem Album außer der genialen Coverversion von Leonard Cohen’s „Hallelujah“ absolut nichts anfangen. Was gefällt Dir den so gut dran Sam ? Ich meine, nur damit ich es einmal verstehen kann….

Vorweg: Als erstes von Buckley erschien ja die 4 Track EP Live at sin-e Darauf befinden sich mit Mojo Pin und Eternal Life ja zwei Stücke, die dann ein Jahr später auf Grace in der herausgeputzen Studioversion erschienen. Beide Stücke gefallen mir in der kargeren Sin-e Version weitaus besser. Als dann nach Jeffs Tod die kompletten Sin-e Aufnahmen rauskamen, musste ich feststellen, dass das für die anderen Stücke, wo ich einen direkten Vergleich anstellen konnte, ebenfalls zutraf. Hier wird ja aber nach dem besten Debütalbum der Neunzuger Jahre gefragt. Hätte Buckley als erstes die Sin-e Aufnahmen in Albumlänge veröffentlicht, bekäme er von mir wahrscheinlich die Höchstnote. Dennoch halte ich Grace durchaus für etwas Besonderes. Die Eigenkompositionen gefallen mir, manche Texte sind zudem erstklassig (Lover, You‘ ve …) und auch die Coverversionen weisen Buckley als jemanden aus, der sich in die Vorlagen gut reindenken konnte und auch wagte, eigene Ideen da mit einfliessen zu lassen. Außerdem kommt bei mir noch erschwerend hinzu, dass ich mich , als Jeff Buckley auf der Bildflache erschien , schon sehr intensiv um das Werk seines Vaters gekümmert hatte. Und ich war , als ich das erste Mal Jeffs Stimme hörte, total überrascht und begeistert.

Vorab Sam : Danke für deine Antwort. Die von Dir genannte EP kenne ich nicht. Vielleicht wären die dortigen „reduzierten Fassungen“ eher nach meinem Gusto. Das Werk von Jeff’s Vater Tim Buckley kenne ich nur rudimentär. Der hatte ja mal als Folksinger angefangen und ging später wohl mehr ins Experimentelle (davon kenne ich aber nichts). Eventuell hat ja sein Sohn hier seine Inspirationen her.
Schon möglich, dass ein Album „Grace“, das musikalisch mehr einfach, reduziert und folkorientiert gehalten worden wäre, mich mehr ansprechen würde. Aber so wie es Jeff Buckley nun mal gemacht hat, spricht es mich einfach nicht an, von „Hallelujah“ mal abgesehen.
Wenn man sich aber so wie Du schon intensiver mit dem (experimentellen) Werk seines Vaters auseinandergesetzt hat und dieses grundsätzlich gefällt, dann ist es wohl nachvollziehbar, dass einem auch „Grace“ gut gefallen kann.

 

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