Antwort auf: Steven Wilson

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Anonym
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Zurück aus Essen mit (wie geschrieben) wenig Erwartung, einfach mal sehen, wie es so wird. Mal ein kurzer, schneller Eindruck vom Büro aus:

Es war großartig! Das Colosseum in Essen hat schon ein edles Ambiente, rote Polsterstühle und wir saßen in Reihe 3, direkt mittig vor Wilson.

Auffallend war, dass der Bühnenrand sehr breit war und das Mikro von Wilson rund 5 m hinten stand. Zwischendurch war vor der Bühne eine Art Leinwand wie ein Fliegengitter, auf der bei einigen Stücken die entsprechende Untermalung zu sehen war, gleichzeitig die Band dennoch gut sichtbar war.

Das war schon cool bei pariah, der große Kopf vor der Bühne auf der Leinwand und dahinter, transparent die Band.

Der erste Set war besonders herausragend für meinen Geschmack. refugee, pariah, home Invasion, regret #9 kamen fantastisch rüber live. Die Ansage und das folgende people who eat darkness, untermalt mit einem eindrucksvoll düsteren Video waren spitze umgesetzt. Überhaupt wirkte Wilson humorvoll und tiefenentspannt. Wenn die vordere, transparente Leinwand weg war, stand er so dicht vor uns, dass wir seine nackten Füße hätten kitzeln können. Lediglich the creator has a mastertape war nie meins und wird es nie werden. Stumpfes Gehacke ohne mich zu erreichen. ancestral beendete dann den ersten Set.

Zur Pause war ich schon entzückt und voller Vorfreude auf den Start von Set 2: arriving somewhere but not here, einer meiner PT-Lieblinge. Fantastisch umgesetzt!

Anschließend eine längere Rede über seine Jugend, Schubladendenken in der Musik, aber die Pause war nötig, um das discomäßige permanating vorzubereiten. Hier lockerte sich für ein Lied die Sitzordnung und es wurde in den Gängen getanzt.

song of i, Lazarus, the same asylum as before waren wunderbar, detonation ein Brocken. heartattack in a layby wurde großartig gesungen. Für mich auch ein Knaller war vermillioncore. Fantastisches Schlagzeug.

Zum Abschluss des 2. Sets gab es noch sleep together, was ganz gut in den etwas sperrigen 2. Set passte.

Zur Zugabe kam Wilson für ein Solo even less zurück auf die Bühne und erzählte von den ersten Deutschlandkonzerten 1999 vor 10 oder 15 Leuten und etwas über die Entstehung des Stückes. Anschließend jedoch musste er bemerken, dass Essen das ruhigste Publikum der Tour sei. Wahrscheinlich weil alle genießen. Üblicherweise geht ein „ROAR“ durch die Menge bei den ersten Tönen von even less. In Essen nicht, aber ich glaube, dass alle Anwesenden sehr angetan waren.

Das Finale the raven that refused to sing mit dem traurigen Video war ein würdiges Finale und hat mich auch positiv überrascht.

Inklusive 20 Minuten Pause ging das Spektakel von Punkt 20:00 Uhr bis kurz vor 23:00 Uhr und war restlos überzeugend. Die 2. Show in Essen heute wird einige Veränderungen enthalten, wie er angekündigt hat. Schade, dass ich dafür keine Karte habe. Das wäre eine wunderbare Ergänzung und die Wiederholung der neuen Sachen hätte mir nichts gemacht. Stimmlich habe ich Wilson selten besser erlebt und so wunderbar entspannt redselig auch nicht. Auch wenn er wahrscheinlich jeden Abend ungefähr das gleiche erzählt.

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