Antwort auf: Eure Album-Top100

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beatgenroll
Also Du zeigst uns ja nur 202, nicht 220. Und kannst Du uns nochmal erklären, was für Dich denn der Unterschied zwischen „liebsten und besten Alben“ ist!?? Bei mir ist das das Gleiche, meine für den Atom auch. Mein Liebstes ist natürlich auch mein Bestes.

Das stimmt, aber ich habe ja vorher gesagt, dass ich die Liste immer enger gemacht habe und Who’s Next dann erst unter den letzten 15-20 aussortierten war. Und ja, ist bei mir auch so, habe ich irgendwo etwas anderes erwähnt?

harry-rag
Merkwürdig? Die Rap-Auswahl ist so vielfältig und dann zielsicher die nicht nur langweiligen, sondern auch nervenden Veröffentlichungen rauszupicken…Aber wie gesagt: GZA, Wu-Tang Clan, Nas…geht doch! Was soll denn an „The Carter III“ geil sein? Oder überhaupt an Lil‘ Wayne nachdem er nicht mehr der 15-jährige „Hot Boy“ war? Und auch zu der Zeit gab es schon viel geileren Sound aus dem Süden als Ca$h Money. Vielleicht kann man Wayne sogar für die schlimmen Autotune-Exzesse im Trap verantwortlich machen. Ziemlich widerlicher Sound.

Ich würde hier sicher kein Argument finden, das dich nachvollziehen lässt, was ich an Tha Carter III finde, aber ich kann es zumindest für die anderen probieren. Als das Album 2008 erschien, war ich gerade 15, schon mit dem Wu-Tang und Nas (die hier ja ebenfalls gut präsentiert sind) vertraut, aber auch immer auf der Suche nach neuem Stuff. Mitte der Noughties war man (eher ich, weil auch da gab es sicher viele gute Alben, ich wusste nur nichts von denen) arm dran, ich war vor allem diese zähen 75-Minuten Brocken a la Eminem oder 50 Cent gewöhnt. Und dann war da aufeinmal Tha Carter III, mit diesem nervigen Typen, der in den U.S.A. grad das dickste Ding war, den ich sonst aber nur von Featurings kannte. Wieder knappe 80 Minuten lang, aber doch so erfrischend anders. Jeder Track ging in eine komplett andere Richtung, jede noch so banale Idee war im Gesamtwerk gut aufgehoben. Ob das der reale Shit war, war mir ziemlich wurst, ich bin kein Hip Hop-Purist und ich will von Ice Cube auch nicht immer dieselben aggressiven Rants hören, auch wenn das natürlich seine Paradedisziplin ist. Wenn man das Album ein Pop-Album oder – sogar noch schlimmer – ein Party-Album nennen will, meinetwegen. Für mich ist street credibility oder wie man es sonst bezeichnen möchte, nicht der einzige Maßstab. Und obwohl Carter seit ca 2010/11 ein armes Würstchen ist, dem praktisch überhaupt nichts mehr gelingen will und für das in der von ihm mitgeschaffenen modernen Hip Hop-Welt kein Platz mehr ist, so finde ich, dass er die Jahre 2005-2009 ein ganz und gar verlässlicher Künstler war, on top of his game.

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