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themagneticfieldKönnte man zusammenfassen, dass dieses Album seine Güte nicht primär aus der Musik zieht, sondern vor allem dann gut funktioniert, wenn es möglichst nah am Coming Of Age des Hörers angesiedelt ist?
Diesen Verdacht habe ich ehrlich gesagt auch. Ich finde das Album mittlerweile, nach mehreren Versuchen, „ganz gut“ (ein Grower! von * * 1/2 auf * * *), aber so richtig überzeugen mich weder die Texte noch die Musik. Die Texte sind mir überwiegend, für das quasi-autobiographische Konzept des Albums, nicht konkret und detailliert genug (und die Details, die genannt werden, transportieren für mich keine tiefere Bedeutung – da kommt der Abstand zu meiner eigenen Lebensgeschichte ins Spiel). Und musikalisch probiert die Band Verschiedenes aus (was ja mit den besungenen Lebensphasen zu tun haben soll), klingt dabei aber immer gleich mittelmäßig, in meinen Ohren. „Unwiederbringlich“ ragt sicher heraus (aber auch da transportiert von Lowtzows cremige Stimme für mich eher Selbstzufriedenheit als irgendeinen passenden Ausdruck). Auch der Titeltrack hat gute Ansätze, aber den ruinieren sie gegen Ende mit dem Einsatz von Dirks bester Geisterbahn-Stimme und lassen ihn ohne Not vom Erhabenen ins Lächerliche kippen. Das ganze Album hat seine Momente, aber keinen einzigen Track, den ich jetzt unbedingt nochmal hören wollte.
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To Hell with Poverty