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gypsy-tail-wind Da hier zu Weihnachten auch die Neuauflage der Bände von Ricarda Huch über die Romantik landete, bahnt sich wohl eine Lenau-Lektüre gelegentlich an. Hat hier jemand – @clasjaz vielleicht? – einschlägige Empfehlungen? — Der Lenau-Satz (aus Holligers „Lunea“ – nach der hier auszugsweise gebotenen Klavierfassung, dem Anfang des Werkes, gab es noch eine Bearbeitung mit Orchesterbegleitung und jetzt eben die Oper), der sich eingebrannt hat: „Ich habe meine Augen mit Unglück gewaschen und nun einen schärferen Blick.“
@gypsy-tail-wind Das war ganz gewiss ein interessanter Abend! Die Kopplung mit Elis-Gedichten von Trakl liegt nahe; da ist schon eine Art gleichen gemächlichen, aber vertrackten Gangs in den Versen, bei Trakl ist die metaphorische Übertreibung womöglich deutlicher, aber sie atmen in die gleiche Richtung. – Ich habe Lenau bisher nur am Rand wahrgenommen, sprich, vor Zeiten ein bisschen gelesen – mehr als eine alte Gedichtsammlung habe ich selbst gar nicht, darin aber auch Auszüge aus „Faust“, „Savonarola“ und „Don Juan“ – und keinen Fuß fassen können. Am interessantesten fände ich wohl eine Neulektüre des „Faust“, der Mephistopheles dort hat eindeutig mehr gelesen als der des Geheimrats, sprich er amüsiert sich nicht nur über Faust und führt ihn an der Nase herum, sondern ist aufs Diskutieren aus. Bei mir könnte es trotzdem immer noch sein, dass mir Lenau in seiner Dunkelmanier etwas zu flüssig spricht.
Und zu Huch: Ihre Darstellung wurde reichlich gelesen, Musil z. B. hat sich bei ihr informiert, aber mir schien, dass sie die Romantik etwas zu sehr als Familienveranstaltung darstellt, was sie nun aber zweifellos gerade in ihren katholischen Blüten dann wurde.
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