Antwort auf: Blindfold Test #25 – Nicht_vom_Forum

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nicht_vom_forum

Registriert seit: 18.01.2009

Beiträge: 5,878

gypsy-tail-wind
Der Groove des Basses hat einen leicht südafrikanischen Touch … das Sax-Solo finde ich ganz in Ordnung (hat viel Steve Coleman und Greg Osby gehört), dass Bass-Solo dann aber gar technokratisch.

vorgarten
5. der groove ist dagegen gefunden. ganz toller e-bass. sowas kann auch nur e-bass, so auf den punkt murmeln. rhythm section hat mich schon mal. alt ist vielversprechend, super idee da um 1:22, mit dem/r möchte ich was trinken gehen, da hat jemand schon was zu erzählen, auch wenn man sich nicht lösen will. klavier in begleitung und solo sehr auswechsel- und für mich verzichtbar.
brandstand3000
#5 noch mehr guter jazzrock. der slapbass rülpst wild, aber auch leicht. die akzente von drums und piano kicken. die abgestoppten becken mag ich. auch die glöckchen später. geht ab. das bassolo finde ich spitze.

Das ist ja fast schon kontrovers. ;-) Mir gefallen hier eigentlich gerade Klavier und Schlagzeug. Wie die beiden hier eine solide und unaufgeregte Spielwiese bilden auf der sich dann Sax und Bass austoben können, mag ich. Wobei ich das Sax in Summe ansprechender finde als den Bass. Ich bin aber auch ganz generell kein großer Fan des E-Basses an sich.

gypsy-tail-wind
#6 – … noch so ein Groove, darüber eine Oud […] etwas langfädig finde ich, das Oud-Solo in der Mitte kommt viel zu spät und wirkt vom ersten Eindruck her etwas angepappt.

vorgartenschöne abwechslung denke ich erst, aber dann kommt wieder so ein groove […]
drumsolo ist natürlich hervorragend. aber wie die oud ins thema reingeschnitten wird, gefällt mir überhaupt nicht. das arrangement verstehe ich nicht. ziemlich viel getrickse.
brandstand3000
aber ein super riff. das saxofon spielt sich schön frei. das schlagzeugsolo ist schön gespielt, aber da werde ich wieder etwas ungeduldig. wenn sie wieder superpräzise einsteigen – der bass ist ja auch super – gefällt mir das gut; dann die wechsel mit dem riff der ethno-gitarre.

Das Stück hat (da ja scheint Einigkeit zu bestehen) m. E. tatsächlich kein besondereres Geschick darin, die verschiedenen Teile zu verbinden und das Schlagzeugsolo ist mir auch etwas lang. Auf der Plus-Seite gefallen mir die Einzelteile so gut, das ich darüber gut hinweghören kann. Das Zusammenspiel gefällt mir sowohl bei den komponierten Teilen als auch bei den Soli wirklich gut und ich mag auch wie das Stück arabische und europäische Musik zusammenbringt. Ich finde auch nicht, dass „wieder so ein groove“ hier tatsächlich treffend ist. Dafür finde ich die rhythmischen Grundlagen von Funk und orientalischer Musik dann doch zu verschieden.

gypsy-tail-wind
#7 – Und dann gleich ein echter Stilbruch … das ist jetzt wirklich ein grauenvoller Gitarrensound
… jedenfalls gefällt mir das Stück in der Mitte mit dem warmen Altsax (die bieden davor in #5 und #6 haben kein Gramm dieser Wärme – für mich ein Problem bei vielen Altsaxern der letzten Jahrzehnte: satt mag ihr Ton sein, aber etwas Wärme kann nicht schaden, auch wenn das vielleicht uncool ist, was weiss ich) plötzlich ziemlich gut und die Gitarre ergibt irgendwie auch Sinn

vorgarten
7. hoher energielevel wird gehalten. gefällt mir ganz gut, obwohl mir das auch zu gedrechselt ist. aber es ist nicht nur akademisch präsentiert, es forscht auch. gitarre ist selbstbewusst, das sax hat eine schöne, singende präsenz, hier kennt man sich im post-rock aus, es hat aber auch muskeln. und es ist eine richtige band. kann man machen.
brandstand3000
#7 das rockt gut, hyperaktiv & zickig. sehr gut die bluesgitarre auf acid. schön auch das hymnische thema des alt in der mitte. bass gibts wohl nicht, fehlt aber kaum.

Die drei (ja, es gibt keinen Bass – aber das hat ja die White Stripes und die Black Keys auch nicht abgehalten) brauchen etwas Zeit, um reinzukommen, aber spätestens ab Minute 1 finde ich die ganze Nummer ziemlich zwingend. Ich mag, wie das Stück zwischen Bluesrock und Free-Jazz scheinbar spielend wechselt – erinnert mich von der Anlage her an manche Brötzmann-Aufnahmen, auch wenn es hier strengere Strukturen gibt als gemeinhin bei B..

gypsy-tail-wind
#8 – Und das ist jetzt das erste Stück, das in eine Richtung geht, wie ich es beim ganzen BFT erwartet hätte :-)
Ich denke hier unweigerlich wieder an Lillinger …

Ja, wir nähern uns dem Loft… *pause*
*trommelwirbel*
Um Mal die alte Magnum-Floskel zu bemühen: „… und Sie haben recht.“ (So, der erste identifizierte Name) Der Klarinettist ist auch eine bekannte deutsche Größe. Viel mehr als das bereits gesagte fällt mir zu diesem Stück fast nicht mehr ein, zu viel Konsens ist für Diskussionen offensichtlich gar nicht gut. ;-)

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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away.  Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dick