Antwort auf: James Brown

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friedrich

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bullschuetz
Ich habe damals Maceo ein paarmal live gesehen – unsterbliche Bläser-Frontlinie mit Maceo, Pee Wee Ellis und Fred Wesley, mehr souveräne und würdige Bühnenpräsenz ging nicht, zu dritt machten sie aus dem Bläsersatz stellenweise sowas wie einen dreistimmigen Leadgesang, indem sie zum Beispiel „Let’s get it on“ als Instrumental spielten; unglaubliche Phrasierungsfeinheiten, Soul-„Gesang“ at its deepest aus drei Kannen … Unvergesslich. Es gibt auch einen schönen Film aus der Zeit,“My First Name Is Maceo“, Interviews und Konzertszenen (auch mit „Let’s get it on“, angereichert mit einer absurd guten Gesangseinlage des Bassisten, der mal eben kurz vortritt, die Sterne vom Himmel singt und wieder in die zweite Reihe schlendert). Tatsächlich, wenngleich stellenweise auch qualmend funky, viel mehr als nur ein JB-Ablegerprojekt und, genau wie Du schreibst, „Traditionspflege im besten Sinne“.

In den 90ern habe ich auch ein-zwei mal Maceo, Pee Wee und Fred live gesehen, im Berliner Quasimodo, eigentlich ein Kellerloch mit niedriger Decke und teils schlechter Sicht. Aber man hatte das Gefühl den Musikern unterm Hemd zu kleben, der Club kochte, am Ende war jeder durchgeschwitzt und man sah nur noch glückliche Gesichter. Deiner Schilderung ist nichts hinzuzufügen. Ein tolles Erlebnis!

Hier ein Review eines späteren Auftritts. Und hier der von Dir erwähnte Film My First Name Is Maceo.

Edit: Ich habe den Film inzwischen mal quergesehen. Offenbar sehr interessant. Let’s Get It On ab 58:45 min. Hallelujah!

Wo ist das aufgenommen? Fabrik in Hamburg?

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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)